Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

Las Peintures de Giotto de PEgIise de Ylncoronata ä Naples. 
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Hier. Holzschuher. 
und bestausgeführten wie zu seinen besterhaltenen Werken gehören, sind 
unseren Kunstforschern ohne Zweifel bereits zur Genüge bekannt; doch 
haben wir bisher noch immer eine bildliche Herausgabe derselben Ver- 
misst, Herr St. A106 aus Neapel hat unter dem vorstehenden Titel die- 
selben kürzlich, "während eines Besuches in Berlin, in einem eleganten 
Hefte herausgegeben. „Nous avons choisi", so sagt Herr Aloe im Eingange 
seines Werkchens, welches dem Könige von Preussen, Friedrich WilhelmIV., 
gewidmet ist, „nous avons choisi Berlin, le centre des amateurs les plus 
ardens de Pecole classique, pour publier les ouvrages du prince du purisme 
de Part italien." Die acht Tafeln, welche diese Gemälde in Umrissen dar- 
stellen, sind von italienischen Künstlern gefertigt. Wir können aber nicht 
hinzufügen  und unser geehrter Gast möge uns dies nicht übel deuten 
 dass sie den Charakter der Originale, dass sie Giotto's Eigenthümlich- 
keiten und seinen Styl mit sonderlicher Schärfe und genauem Verständ- 
niss, wie wir es wohl von deutschen Arbeiten der Art gewohnt sind, wie- 
dergeben; in diesem Betracht haben die Abbildungen keinen grossen Werth. 
Indess ist es immer erfreulich, dass wir in diesen Blättern doch die Com- 
positionen der betreffenden Gemälde besitzen; denn schon hierin beruht 
ein grosser Theil der den letzteren eigenen Bedeutung. "Die naive Aut- 
fassnng des Lebens bei einem bedeutenden symbolischen Grundbezuge 
gibt diesen Werken, welche das Heiligthum der Kirche und die sieben 
Sakramente zum Gegenstande der Darstellung haben, ein eigenthümliches 
Interesse; und dies können wir i_n gewissem Maasse auch in den Abbil- 
dungen verfolgen, Der vom Herausgeber hinzugefügte Text enthält eine 
Charakteristik Giotto's vom italienischen Standpunkte aus, eine kurze Er- 
läuterung der in Rede stehenden Darstellungen und die Geschichte ihrer 
Entstehung. Besonders wichtig ist- die ausführliche Auseinandersetzung 
der Geschichte des Gebäudes, in welchem sie sich befinden. Der Heraus- 
geber hat das Verdienst, dadurch manche Zweifel und Widersprüche, die 
selbst auf die Gemälde ausgedehnt werden konnten, sehr glücklich und 
befriedigend gelöst zu haben.  
Hieronimus Holzschuher. Etatis suae 57.  Albrecht Dürer 
pinxit 1526. Friedrich Wagner sculpsit 1843.  Seiner Königlichen 
Hoheit dem Durchlauchtigsten Kronprinzen Maximilian von Bayern in 
tiefster Ehrfurcht gewidmet von Fr. Wagner. Druck von Carl Mayer in 
Nürnberg. 
(Kunstblatt 1844, N0. 15.) 
Das in Oel gemalte Bildniss des Hieronymus Holzschuher, das sich 
noch immer im Besitz der Holzschuherischen Familie zu Nürnberg befindet, 
gehört bekanntlich unter Albrecht Dürefs ausgezeichnetste Arbeiten 
und ist unbedenklich als das schönste und gediegenste Portrait, welches 
wir von seiner Hand kennen, zu bezeichnen. Es enthält den Kopf und 
einen Theil der Brust, die letztere mit einem breiten Pelzüberwurf bedeckt, 
unter dem das Untergewand nur wenig sichtbar wird. Das Gesicht sieht 
man zu drei Vierteln von vorn, das Auge ist auf den Beschauer gerichtet. 
Die Farbe des Gesichts ist kräftig, volle männliche Gesundheit bezeugend;
	        
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