Würzburg.
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Bjschöüiches Epitaphium, 1540. Barock-Nische. Der Bischof in ganzer
Figur, knieend vor einem Cruciüxe; hinter ihm 61H Ritter mit dem Für-
Stensghwert und der Weihbischof. Sehr treffliche schlichte Arbeit im
Style der Zeit.
Desgl. 1544. "Conradus a Bibra." Nur die Hautrelieffigur des Bi-
schofes vor dem Oruciiixe. Schwerer und conventioneller, doch fein. Sehr
verwittert.
Desgl. 1558. "Melchior ex antiqua Zobelorum gente." (Der Bischof
wurde nebst zwei Edeln meuchlings erschossen.) Barock-Architektur.
Landschaft in flachem Relief, Würzburger Gegend. Davor in Hautrelief
ein Crucißx, vor welchem der, in freier Statue dargestellte Bischof kniet;
hinter ihm, wieder in Relief, zwei knieende Ritter. Mässiges Lebensgefühl
und nicht viel Stylgefühl.
Desgl. 1573. „Friedrich von Wirsberg." Ziemlich plumpe Barock-
Architektur. Darin oberwärts Gott-Vater, Crucifixus und Engel; unter-
wärts der knieende Bischof, Würdenträger und der h. Bartholomäus um
ihn. Die Darstellung theils in flachem, theils in Haut-Relief. Auch hier
ein mässiges, nicht sonderlich stylistisches Lebensgefühl, zugleich bei
mangelhaften Verhältnissen.
Reiches ritterliches Denkmal, 1575. „Sebastian Echter von Mespel-
brunn". Manches Emblematische an Statuen u. dergL, leidlich gut im
Style der Zeit. Oberwärts, aufgestützt liegend, die lebensgrosse Statue des
frisch männlichen Ritters, im eleganten Turnicrharnisch; unterwärts die
Gestalt des Ritters als Leiche.
Bischötl. Denkmal, 1622. -„Memoria Joannis Godefridi, origine equi-
tis Franci, Familia ab Aschausen." Barocke Architektur. Die bischöfl.
Figur rnässig lebendig, steif in der Haltung und ohne sonderlichen Styl.
Desgl. 1669. "Adolph Friedrich." Reiches Epitaphium; der Bischof
in ganzer Figur knieend. Wenig Styl; Andeutung des für jene Zeit cha-
rakteristischen Natursinnes. Engel, die an Flamingo erinnern.
Ncumünsterkirche, nördlich neben dem Dome.
W' Romanisch, doch das Innere ganz in der barocken Weise
eines Borroxnini erneut; so auch die Hauptfacade. Sonst
H. im Aeusseren noch Bedeutendes von der ursprünglichen
1 Anlage und zwar in eleganten spätromanischen Formen.
Zierliche rundbogige Friese, auf Säulchen statt der Lisse-
nen; anderweitig Elegantes in den dekorirenden Details.
Im südlichen Kreuzgiebel Rosenfenster und oben spitzbogig
S romanische Nischen. An der Nordwestseite noch ein alter
Thurm, dessen achteckiger Obertheil mit überladener aber
sehr zierlicher spätrdmanischer Dekoration.
Im Chore zwei Tafeln von Wohlgemuth. Anbetung
136a- der Hirten und Anbetung der Weisen. Ganz tüchtig in
Vom nordwesllffhurm. seiner Art.
LiebffauBDk8pG11e.- Im J. 1377 der Grundstein gelegt; der
Thurm von 1441 bis 1479 Zierlich spätgothische Kapelle; das Schiff
etwas kurz. Mittel- und Seitenschiife gleich hoch. Achteckige Pfeiler mit
Drgiviel-telsäulen an der Schiffseiten Nichts von Kapitälbildung; die kehlen-
förmigen Gewölbgurte treten unmittelbar aus der Masse hervor. Das Aeus-
Scharold,
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