Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

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Berichte und Kritiken. 
als einen ganz neuen Abschnitt von ziemlichem Umfange, seine Bemerkun- 
gen und Wünsche über die in Aussicht gestellte Vollendung des Gebäudes 
mit. Das Buch begleiten fünf Kupfertafeln: der Grundriss, der Aufriss 
der Westseite und die perspectivische Ansicht des Gebäudes in seinem 
heutigen Zustande, als Nachbildungen von Tafeln des grossen Kllpferwer- 
kes; eine perspectivisehe Ansieht des Domes im Zustande seiner Vollen- 
dung mit denjenigen, vom Verfasser entworfenen Restaurationen, über 
welche das Vorhandene und die Pläne keinen Aufschluss geben; sodann 
ein Blatt mit dem Grund- und Aufriss des älteren Domgebätides nach der 
Idee des Verfassers. 
Das neue Werk ist somit als ein Handbuch, und zwar als ein voll- 
kommen unentbehrliches, für jeden, der sich mit dem Studium des Kölner 
Domes zu beschäftigen gedenkt, zu betrachten. Wir besitzen in demselben 
die Grundlage aller neueren Arbeiten und Forschungen über den Dom 
(wenn dieselben im Einzelnen auch zu abweichenden Resultaten gelangt 
sind), sowie die Mittheilung derjenigen Elemente für die Forschung, welche 
erst neuerlich hervorgetreten sind; wir sehen dies Alles zugleich auf eine 
klare und ebcnmässig fortschreitende Weise zu einem zusammenhängenden 
Ganzen verarbeitet, so dass das Buch auch für die Auffassung des gothi- 
sehen Baustyles überhaupt eine sehr beachtenswerthe Grundlage darbietet. 
Man wird zu demselben, und vornehmlich in Bezug auf die Masse seines 
positiven Materials, stets bei den betreffenden Studien zurückkehren müssen; 
und man wird es dem Verfasser und der Verlagshandlung Dank- wissen, 
täass dtas Buch durch die neue Auflage soviel bequemer zugänglich gewor- 
en 1s  
Ich halte es für überflüssig, näher auf das Ganze eines Werkes einzu- 
gehen, aus dem bereits so viele Andere geschöpft haben; dieser Umstand 
reicht allein schon zur Bürgschaft seines Werthes hin. Doch erfordert es 
das Interesse der Sache, einige der neueren Mittheilungen hervorzuheben. 
Sehr wichtig ist zunächst, was den historischen Theil des Werkes an- 
betrifft, die Mittheilung sämmtlicher bisher bekannter Urkunden über den 
Meister Gerhard, in welchem man den ersten Urheber des Domes ver- 
muthen kann. In seiner früheren Arbeit hatte sich der Verfasser mit An- 
führung einzelner Stellen aus diesen Urkunden begnügt; später waren 
mehrere durch Passavant (in seiner „Kunstreise durch England und 
Belgien") bekannt gemacht werden; hier finden wir sie nunmehr am Voll- 
ständigsten und Ausführliehstcn beisammen. So vornehmlich (und noch 
Vonbtändlgtfr 318 bei Passavant) die grosse Urkunde, in welcher das Dom- 
kapitel Meister Gerhard dem Steinmetzen, dem Vorsteher des Dombaues 
1161111 Jahre nach der Grundsteinlegung des Domes, wegen seiner Verdienste 
11m das Kapitel, eine Hofstätte schenkt. Freilich kann aus dieser Urkunde 
110611 nicht mit Gewissheit gefolgert werden, dass Niemand anders als die- 
ser Mcistßl" Gerhard, welcher eben damals und gewiss auch schon län er 
die technische Leitung des Dombaucs hatte der Erfinder des Plan g "v 
 , es sein 
kühne? doch bleibt der Mann natürlich höchst beachtenswerth und wir 
werden mit Sorgfalt Alles aufzunehmen haben was uns einigyes nähere 
Licht über 11111 Verschaffen könnte. In diesem Detracht scheint eine zweite 
Urkunde, die, Soviel ich weiss hier zum ersten Mal mitgetheilt wird nicht 
ohne Wßfih- Es handelt sich, darin von dem Kauf eines Privathaiises in 
Köln? dasselbe wird bezeichnet als "das Haus neben dem Bürgerhause 
gegen St- Cumbert Zu, welches Gerhard der Steinmetz gebaut hat." Die
	        
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