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Berichte und Kritiken.
Chronologische
bis zum Jahre
Tabelle der Maler seit Cimabucüs Zeiten
1840.. Zusammengestellt durch R. v. Rettberg,
Hannover, 1841.
(Kunstblatt,
1842,
Auf dreizehn grossen Bogen, die geeignet sind, aneinander gehängt
zu werden, wird uns hier eine chronologisch geordnete Uebersicht der
sämmtlichen Maler des angegebenen Zeitraumes, deren Name für die Ge-
schichte der Kunst nur irgend in Betracht kommt, dargeboten. Die ganze
Anordnung ist klar und anschaulich gehalten. Die Tafeln zerfallen in
folgende Rubriken: 1) Italien, die Hälfte des Blattes einnehmend und
zwiefach in Unterabtheilungen gesondert, nämlich: Unter-Italien (Florenz,
Siena, Rom, Neapel [incL Messina]) und Ober-Italien (Venedig, lombardi-
sche Schulen, Bologna, Ferrara, Genua und Piemont); 2) Deutschland (incl.
Schweiz, Dänemark, Schweden, Russland); 3)" Holland und Flandern;
4) Spanien (mit Portugal); 5) Frankreich; 6) England. Die Namen der
Künstler sind nach ihren theils sicher bestimmten, theils muthmaasslichen
Geburtsjahren neben- und untereinander gesetzt, wobei zu erwähnen ist,
dass der Verf. im Allgemeinen mit grosser Umsicht die besten und zuver-
lässigsten Quellen benutzt -und zweifelhafte Punkte als solche angedeutet
hat. Gegen dies Princip, die Ordnung nach den Geburtsjaliren zu be-
stimmen, dürfte zwar bemerkt werden, dass hiedurch keine wahre An-
schauung der synchronistischen Verhältnisse gewonnen werde, indem für
den Zweck der Kunstgeschichte doch vornämlich die Blüthezeit der künst-
lerischen lhätigkeit des Einzelnen in Betracht kommen müsse; daaber
für die Zeitbestimmung der letzteren schwerlich eine übereinstimmend
sichere Norm zu gewinnen ist, so erscheint die getroffene Anordnung in
der That als die passlichste. Auch kann man von ihr aus leicht zu einer,
wenigstens ungefähren Zeitbestimmung jener Art gelangen, wenn man zu
der am Rande stehenden Jahrzahl etwa 30 oder 40 (als Bezeichnung der
Jahre des frischesten Mannesalters) hinzu addirt. Ausserdem ist bei den
Künstlernamen noch besonders das Geburts- und Todesjahr (so weit dies
sicher zu bestimmen war), zumeist auch der Geburts- oder Wohnort, so
wie das besondere Kunstfach, dem der Einzelne angehört, angedeutet, bei
den vorzüglichsten Meistern zugleich eine nähere Bezeichnung ihrer künst-
lerischen Richtung mit kurzen Worten hinzugefügt worden. Mehrfach
verschiedener Druck lässt die Künstler je nach ihrer grösseren oder gerin-
geren Bedeutung bequem unterscheiden. Wenn sonach diese Tafeln,
bei_ ihrem höchst umfassenden Inhalte und bei der grossen Genauigkeit der
Ausführung, für kunsthistorische Beschäftigung einen vielfach wünschens-
werthen Anhaltspunkt darbieten müssen, so gewähren sie besonders in Be-
zug auf die neuere Zeit ein lebhaftes Interesse, indem sie uns hier die
überaus grosse Summe der künstlerischen Kräfte, die in unsern Tagen her-
Vorgetremn sind, eben so übersichtlich darstellen. Der gewiss unsäglich
mühsamen Arbeit des Verf. wird diejenige Anerkennung nicht fehlen, auf
welche Sie Anspruch zu machen berechtigt ist.