Notizen
Reise.
vom Schluiss der
Mainz.
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eine Medaille des Vittore Pisani behandelt. Von den daneben befind-
uchen stammten sind zwei alt; auch sie von guter Arbeit.
Denkm. des Domdechanten Bernhard von Breidenbach, 1497. _In einer
gewissen gesuchten Grossartigkeit. Die Gewaudung scharfeckig manierirt;
das körperliche Gefühl auch nicht gar bedeutend. (Abbildung in F. H.
Müllers Beiträgen II, t. l.)
Denkm. des Erzb. Berthold von Henneberg, 1504. Ganz vortrefflich
und von grosser Fülle, etwa wie ein guter Adam Kraft. Auch die Sta-
tuetten zu den Seiten sind gut, in ähnlicher Richtung. Unten zwei dürf-
tige Engelknaben mit dem Wappen.
Denkm. des Erzb. Jakob von Liebenstein, 1508. Sehr trefflich, mit
Neigung zu1' Richtung des Veit Stoss. Sehr schöne gothische Architektur
mit vier Statuetten ungefähr desselben Werthes. Die Consolen dieser
Statuetten sind ganz mit kleinen historischen Hautreliefs versehen.
Denkm. des Erzb. Uriel von Gemmingen, 1514, mit der Darstellung
des gekreuzigten I-leilandes. Im Ganzen tüchtig in der Richtung des Veit
Stoss oder vielmehr noch entschiedener jener Richtung angehörig, welche
durch den, fälschlich als Lucas von Leyden bezeichneten kölnischen Maler
vertreten wird. Die Knitterbrüche der Gewandung sind allerdings ziem-
lich willkürlich, die Gesichter von manierirtem Ausdruck. Blutauffan-
gende Engelchen in Tänzerbewegung; einer von ihnen ganz mit Federn
bekleidet wie ein kleiner Papageno.
Denkm. des Kardinal-Erzb. Albert von Brandenburg, 1545. Die mo-
derne Richtung der Kunst bezeichnend; noch ziemlich würdig in der Fas-
sung und mässig gut gearbeitet. Reiche Barock-Architektur. Die Basis
der Statue ist ein Satyr.
Denkm. des Erzb. Sebastian von Heusenstamm, 1555. Sehr barocke
Architektur; Die Statue einfach und ebenfalls noch in massiger Würde,
Denkm. der Familie Brendel von Homburg, 1562. Figurengruppe um
ein Crucifix. Sehr barocke Architektur. Tüchtiges, doch etwas manierirt
dcrbes Portrait.
Grabm. des Erzb. Daniel Brendel von Homburg, 1582. Die erzbi-
schöfliche Figur massig trefflich und nicht ohne Würde. Das Uebrige
uninteressant.
Denkm. der Familie Gablenz, 1592. Sehr edle Barock-Architektur.
Unten die Familie, Statuen und Reliefs, um ein Crucifix knieend; schlich-
tes, einfach schönes Lebensbild.
Denkm. des Erzb. Wolfgang von Dalberg, aus Marmor, verfertigt 1606.
Würdig; der Kopf ausgezeichnet lebenvoll.
Denkm. des Generals Grafen von Lamberg, gest. 1689. Der General
hebt den Sargdeckel empor und strebt, sich aufzurichten, der Tod sucht
ihn zurückzudrängen, während ein Engel ihm winkt. Das Figürliche aus
weissem, das Uebrige aus schwarzem Marmor. Das Ganze, im Gedanken
und im Styl der Ausführung, ein sehr trctflichcr Beleg für das verwun-
derlich barocke Wesen der Zeit.
Stephanskirche.
Nach Lassaulvüs Zusätzen etc. zu der Kleinschen Rhcinreisc (S. 444)
im Jahr 1317 angefengßu- Gleich hohe Schiife. Itundpfeilcr mit je Vier
starken DreiviertßlSälllßll als Gurtträgcrn. Die Pfeiler im Kreuz mit vier
starken und vier schvxtächeren Gurttfäger" (von diesen treten die beiden
Pfeiler an der (Thorscitr: aber nur zu Dreivicrteln aus der Mauer vor, da