Studien
und
an Rhein
Mosel.
Glasmalerai.
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eine Verwandtschaft mit der Richtung des sogenannten Israel von Mekencn
erkennen lässt. Auch hier starke Mitbenutzung weissen Glases.
Trier. St. Matthias. Im Mittelfenster des Cliores, dasselbe aber
nicht ganz ausfüllend, ein grosses Glasgemälde: Christus am Kreuz, mit;
Maria, Magdalena und Johannes. Treffliches Werk aus der Zeit um 1500.
In den Farbenmassen das Weissgrau vorherrschend.
Köln. St. Georg. Im (erweiterten) Mittelfenster der Absis ein
schönes Glasgemälde, e. 1500, aus der ehemaligen Kirche St. Lorenz. Im
Obertheil Christus am Kreuz, Engel, die das Blut auffangen, Maria und
Johannes. Unterwärts in der Mitte St. Laurentius, zu seinen Seiten der
Donator und ein Engel mit einem Wappen. Sehr edel in dem eckigen
Style. Meist weiss und graue Schatten, nur einzelne schöne Farben (wie
die späteren Domfenster].
Köln. St. Severin. Im Mittelfenster der Chor-Absis ein gutes
Glasbild der Kreuzigung, Anfang des löten Jahrhunderts.
Köln. S. Maria _in Lyskirehen. In den Fenstern der Seiten-
schitfe gemalte Tafeln; die der Nordseite gute Beispiele der Malerei aus
der früheren Zeit des löten Jahrhunderts; die derßSüdseite mehr fragmen-
tirt, zum Theil etwas früher.
Köln. Dom. Die berühmten Glasgcmälde des nördlichen Seiten-
Schiffes (wiederholt mit der Jahrzahl 1509 versehen) haben für mein Ge-
fühl gerade keinen vorzüglich hohen Kunstwerth, so reiche Pracht der
Farbe sich an ihnen auch im Einzelnen entfaltet. Es fehlt ihnen vor Al-.
lem die gesetzliche architektonisch rhythmische Wirkung. So zunächst in
der Farbe, in der das Weiss allzusehr vorherrscht, so dass die andern
(3l]3,[1zf3rben in Ermangelung des Helldunkels, zu Flecken werden. Dies
ist um so störender als in der Composition das Teppichgesetz, der 'i'ep-
picheinschluss u. s. w. fehlen. Obgleich die Gestalten und Gruppen aller-
dings zumeist unter Baldachinen befindlich dargestellt sind, so dehnen sie
sich doch viel zu sehr über die ganze Fensterfläche aus und machen somit
schon an sich die 'i'otalwirkung wirr. Dann ist auch die Zeichnung und
künstlerische Conception im Allgemeinen nicht gar bedeutend. Es ist eine
ziemlich handwerksmässige Behandlung derjenigen Kunst, die sich in
Deutschland im Gefolge der Eycks ausbildet, etwa den Westphalen und
den roheren Wohlgemuths parallel. Zudem ist die malerische Durchbildung
auch noch auf einer nur anfänglichen Stufe. Dennoch ist Einzelnes
vortrefllich gedacht, und natürlich die Pracht des Ganzen und der Masse
desselben sehr wirksam.
Köln. Maria auf dem Kapitol.
Südliches Seitenschiff:
Erstes Fenster nach Westen. Oberwärts: h. Jacobus Pilger, h. Ur-
sula mit Jungfrauen, ein ritterlicher Heiliger. Darunter: Donator, Engel
mit Wappen, Donatorin mit zwei Töchtern. Bez. 1514. In schöner, treff-
licher Entwickelung, Gesichter weiss, doch sonst mehr Farbe als in den
Fenstern im nördlichen Seitenschiff des Doms. Recht treflliche Durchbil-
dung. Die h. Ursulaund die weiblichen Donatoren von grosser Anmuth.
Der Styl im Allgemeinen als ein sehr würdiges Beispiel der Zeit.
Zweites Fenster. Nur eine Madonna in der Mitte erhalten, nicht so
bedeutend.
Drittes Fenster. Ebenfalls recht gut. Doch wieder mehr WCiSS-
mehr Derbheit und Niltümhsilk-