Studien
und Mosel.
an Rhei u
Malerei.
Israel von
Meukenenx
etc.
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Tri e r. Gemäldesammlung bei Hrn. Kaufmann P1 atta u. Bemerkens-
werth u. A. ein grosser Altar mit Christus am Kreuz, der Madonna und
den Aposteln. Er soll aus dem Kölnischen stammen; der Charakter der
Malerei ist mehr oberdeutsch (fränkisch), doch mit kölnischern Nachklang
in den Köpfen.
Trier. St. Gangclph. Bild auf Goldgrund. Christuslcichnam
zwischen Maria und Johannes, Kniestück. Gutes Bild eines, wie es
scheint, nordischen Meisters, der in Italien studirt hat, in Etwas der Zeit
und Richtung des Q. Messys vergleichbar. Es ist etwas von der Auf-
nahme des Bellinischcn Styles darin, doch die Behandlung schon beträcht-
lich moderner.
Kirche zu Clausen. Die Flügel des grossen Schnitzaltares
(vergl. oben). Zwei grosse Flügelbilder bedecken die ganze Breite und
zwei kleinere den Obertheil des erhöhten Mittelfeldes vorn Schreine. Die
grossen Bilder: links Kreuztragung, rechts Höllenfahrt und Auferstehung;
auf ihren Aussenseiten die Anbetung der Hirten und die Anbetung der
Könige. Die Oberbilder: Himmelfahrt und Piingstfest (deren Rückseiten
nicht sichtbar, vielleicht mit der Darstellung der Verkündigung). Eben-
falls, wie das Schnitzwerk des Schreines, Arbeiten nicht ohne Bedeutung.
Der Maler vereint Elemente der kölnischen und flandrischcn Schule mit
einer gewissen Behandlung nach Art der Westphalen. Doch bedeutender
Gegensatz gegen die Lebepsfrische der Schnitzwerke, Mangel an reger
Körperlichkeit, zugleich aber viel mehr Ausdruck eines tiefen innerlichen
Gefühles. In diesem Betracht sind besonders die beiden Anbetungen. ganz
ausgezeichnet. Die Malerei, hat, im Gegensatz gegenKölner und Flandern,
bereits das Trocknere der Westphalen.
Kirche zu Merl. Die Flügelgemälde des Schnitzaltares (vergl.
oben). Auf beiden Seiten bemalt. Innen Scenen der Passion und der
Kindheit Christi. Aussen Bilder, welche sich auf Abendmahl und Messe
beziehen: Abraham und Melchisedek, die Messe Gregors, die Manna-
lese etc. Bei der Cornposition der Bilder scheinen Dürersche Holzschnitte
benutzt (aber nicht eopirt); Behandlung und Durchbildung sind mehr im
süddeutschen Charakter (nach Art des H. B. Grien). Manches keck Cha-
rakteristische, doch auch hier -(wie an den Sculpturen des Altares) ohne
eine höher künstlerische Fassung oder Durchbildung.
Münstermayfeld. St. Martin. Die ehemaligen Flügelgcmälde
des grossen Schnitzaltares, jetzt über dem Altar der nördlichen Seitenabsis
gesondert aufgestellt. Scenen der Passion Christi und der Geschichte der
Maria (frühere und spätere Momente der in dem Schnitzwerke dargestellten
Geschichten). Hier scheint sich, in allerhand phantastisch seltsamen und
capriciösen Dingen, in dem Kostüm, der Geberdnng, den Gesichtern etc.,
"ein ziemlich direkter Einfluss des wirklichen Lucas v. Leyden anzukün-
digen. Manches ist übrigens ganz geistreich und lebhaft gefühlt, besonders
in den Gesichtern der Peiniger. Auch manche der idealen Gestalten sind
ganz ansprechend.
Znlpich. Kirche. Die Flügelgemälde des grossen Schnitze
anal-es, welcher im Schrein die Kreuzigung, die Messe Gregors etc. enthält,
(Vergl. oben). Innere Seiten: 1) Maria von Engeln gekrönt; darunter,
kleiner, die hh. Helene 111111 Bafbara- 9) Petrus; darunter Jacobus Major
und Matthias. Aeussere Seitßfli a) Anbetung der Hirten; b) Anbetung der
Könige. Interessante Bilder späterer Zeit, wo sich der heimischen. Klmßt