Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

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Rheinreise, 
1841. 
Zweiter 
Abschnitt. 
3], Lebensgrösse, dargestellt. Das Nackte ist hier allerdings "sehr mangel- 
haft. doch fehlt es wiederum nicht an Ausdruck. 
Ebendaselbst.  Grosses Bild im südlichen Seitenschiif, gleich- 
falls vom Canouicus Lutern gestiftet und von derselben Hand: Christus 
mit den Jüngern an einem runden Tische, vorn Martha und Maria, be- 
zeichnet 1503. Tüchtig und sinnig, sehr ausdrucksvolle Köpfe; der Styl 
dem nümbergigchgn jener Zeit vergleichbar, doch auch im Ganzen mehr 
Sinnigkeit.  Getrennt davon hängen die Flügel desselben Bildes, Heilige 
darstelleud. 
Ebendaselbst.  Grosses Altarbild mit Flügeln, im Chore des 
nördlichen Seitenschiiies, auch vom Canonicus Lutern gestiftet und von 
derselbenHand. Bezeichnet 1506. Im Mittelbilde der h. Nicolairs und auf 
dessen Legende Bezügliches; auf dem linken Flügel die h. Catharina und 
ihre Peiniger, auf dem rechten Sebastian und Jacobus rnajor. Die Köpfe 
wieder gar lieb und mild. 
Ebendaselbst.  Wiederum vielleicht von derselben Hand ein 
Gemälde, als Antependium des schon genannten Altar-es am östlichen Ende 
des südlichen Seitenschiifes diencnd: Darstellung der h. Sippschaft. Etwa 
der Dürerschen Zeit parallel, im Charakter zumeist niirnbergiseh, ziem- 
lich handwerksrnässig vorgetragen, aber mit sehr liebenswürdigem Sinne. 
Höchst gemüthvoller Ausdruck in den Gesichtern. 
Cu es. lm Besitz des Hospitales ein Gemälde, Madonna mit dem 
Kinde, über ihr zwei Engel mit Musikinstrumenten schwebend. Holz- 
schnittmässig, nach der Mitte des löten Jahrhunderts. Gut erhalten. 
Coblenz. Kirche des Hospitals.  Das angebliche Andachts- 
bild der h. Brigitta (laut der auf der Rückseite befindlichen Certiücatre). 
Madonna mit dem Kinde nach byzantinischem Motiv; die Augen der Ma- 
donna ganz wie bei Cimabue. In der Behandlung deutsch eckig. steif und 
unerfreulich gemalt. Niederdeutscher Charakter. 
Ebendaselbst.  Gemälde: Cruciüx, 4 Heilige zu dessen Seilen, 
knieender Donator; Flügel, auf deren jedem ein Heiliger. Landschaft und 
Goldgrund. Dem Wohlgemuth ziemlich verwandt, mässig beschränkt in 
der geistigen Auffassung, gute Köpfe bei mangelhafter Körperlichkeit; 
doch grossgezogene Gewandung (besonders bei der Madonna). Sonst stren- 
ger Vortrag. 
Ebendaselbst.  Anbetung der Könige, handwerklich gutes Bild 
mit fast lebensgrossen Figuren; hinten ein Säulcnhof, in dem die Garden 
der Könige aufmarschiren. Sehr lebenvolle, individuelle Gestalten, im 
Stoiflichen aber nur Dekorations-Vortrag. Etwa wie ein Deutscher, der 
den Q. Messys und Lucas v. Leyden studirt hat, auch schon etwas von 
der Richtung des Barth. de Bruyn. "Bezeichnet; 1, 5:6 1, 8, 
CObIEBZ. St. 03.8110 l'.  An (1911 Rückseiten der Chorygändg, inl 
Querschmr löTi-lfeln mit Oelbildßfll! Christus, Maria, die zwölfApostel, die 
h. Ritza und der h. Castor. Halbe Figuren, tüchtige Arbeiten, die etwa 
Zwischen den Richtungen des Wohlgemuth und des Q. Messys in der Mitte 
stehen. Meist im Styl recht kräftig; auch Charakter und Ausdruck. Um 1500. 
Trier. Gemälde bei H. Crewelding.  Unter diesen ein schöner 
altdeutscher Altartlügcl mit der Geburt Christi, etwa wcstphälisch aus der 
zweiten Hälfte des löten Jahrhunderts, zu bemerken.
	        
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