Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

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Rheinreise, 
Zweiter Abschnitt. 
Mauer man in eine hübsche Landschaft hinaus sieht. (Seltsamer Weise 
steckt das Christkind der Agnes, und nicht der Katharina, den Ring an 
den Finger.) In diesem heiter und lieblich gefärbten Bilde scheint das 
eyokisch-flandrische Element zu überwiegen. 
Köln. Bei Hrn. Baumeister (früher in der Lyversbergschen 
Sammlung.  Altarbild mit Flügeln: Maria unter einer Gruppe heiliger 
Frauen; links Hclena und Karl d. Gr. mit einem Deutsch-Ordensmeister, 
rechts Petrus und Margaretha.  Noch ein recht liebenswürdiger kölnischer 
Meister aus dem Anfange des löten Jahrhunderts, ob im Ganzen auch 
schon die Höhe des Styles fehlt. Ziemlich grosse Dimension 
Köln. Museum.  Verschiedene Gemälde aus den ersten Jahr- 
zehnten des löten Jahrhunderts, darunter die folgenden zu bemerken. 
Nicht grosser Flügelaltar. In der Mitte die Anbetung des Kindes 
durch Maria und Joseph, Engel und Hirten unter glänzenden Prachtruinen. 
Links herannahende Frauen [die Hebammen  rechts herannahende Hirten. 
Mannigfaltige landschaftliche Gründe. Das Bild ist ein ansprechendes und 
liebliches Beispiel aus der Zeit des sog. Sehoreel und des Q. Messys. 
Ohne Grösse und Würde, auch von Fehlern nicht frei, zieht es doch 
durch naive Anmuth an. Die Nebensachen, z. B. die Achatsäule mit Gold- 
kapitäl und Basis im Vorgrund, sind sehr sauber; das Landschaftliche 
ebenfalls. 
Ziemlich grosser Altar mit Flügeln. Eine figurenreiche Kreuzigung; 
auf den Flügeln zahlreiche, gut individuelle Donatoren mit ihren Patronen. 
Unter holländischem Einfluss, nicht gar bedeutend. 
Einige Gemälde, welche sich dem Maler der Flügel des grossen 
Schnitzaltares aus S. Maria ad gradus, im Dom, annähern. 
Grosses Leinwandbild von dem in Köln sogenannten Anton von Worms. 
Christi Gefangennehmung. derb, tüchtig genrehaft, gut modellirt und mit 
innerlichem Gefühl, obwohl ohne bedeutendere Grösse des Sinnes. 
Köln. St. Gereon.  Sakristei. Altarbild mit dem Crucifixus und 
Heiligen. 'I'üehtig handwerklich, im kölnisohen Style des löten Jahrhun- 
derts; nicht karikirt. 
Köln. Bei Hrn. I-la an (früher Lyversbergsche Sammlung).  Kreu- 
zigung Christi, auf den Flügeln Ausstellung und Grablegung, auf den 
Aussenseiten je 3 Heilige.  Wüstes karikirtes Bild, bedeutend gross, 
voll rohen Gefühls. Nur Einzelnes zu beachten. Zeit um 1500. 
Köln. St. Andreas.  Im Querschiff ein Paar nicht bedeutende 
Altarbilder, in der etwas karikirten kölnischen Malweise der Zeit um 1200. 
Köln. Dom.  Die Flügelbilder des Kreuzaltares im nördlichen 
Flügel des Querschiffes, aus dem Anfange des löten Jahrhunderts. (Vergl_ 
oben.) Johannes Baptista und Jacohus, tiefer unten Stephanus und Lau- 
rentius. die in einem tüchtig energischen, nicht unwürdigen Style ge- 
malt sind. 
Köln. St. Pßter-  Flügelbilder des Schnitzaltarcs in der Tauf- 
kapelle, um 1520. (Vergl. oben.) Die Flügel aussen und innen bemalt. 
Innen die Ausstellung etc. und die Auferstehung. Aussen oberwärts die 
Verkündigung, darunter stehende Heilige. Gemalte Heiligenfiguren auf 
denrAntependium des Altares. Wenig bedeutend; holländischer Einfluss; 
ziemlich hart und steif. 
Kölfl-  Dolll-  Die Staffel- und Flügelbilder des grossen, in der 
Nicolailskapelle befindlichen und aus der ehemaligen Stiftskirche St. Maria
	        
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