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Rheinreise,
1841.
Zweiter Abschnitt.
Köln. Museum. Verschiedene Gemälde der Spätzeit des löten
Jahrhunderts, welche die Nachfolge und Einwirkung der, durch den Namen
des Israel von Meckenen bezeichneten künstlerischen Richtung erkennen
lassen. Dahin gehörig:
Zwei Bilder: Maria und der verkündigende Engel, jede Figur unter
gothischem Baldachin. Einfach gut, unter Doppelwirkung des sog. Isr. v.
M. und altkölnischer Remrmscenz.
Ein jüngstes Gericht. Ganz gut gemacht; die Physiognornieen etwas
langnasie.
.Dre? heilige Aerzte auf Goldgrund. Schwach; ebenfalls langnasige
Physiognomieen.
Klage über dem Christusleichnam. Freiere, mehr rundliche Formen.
Landschaft und Himmel. Wohl schon gegen 1500.
Köln. St. Severin. In der Sakristei ein Altargemälde, auf dem
Mittelbilde Christus am Kreuz mit Heiligen, auf dem einen Flügel die
Kreuzigung Pctri, auf dem andern Johannes auf Patmos. Etwa als ein
handwerksmässiger Nachfolger des sog. Isr. v. Meckenen zu bezeichnen,
doch schon bewegter in der Gewandung.
Köln. Bei Hrn. Schmitz. Mancherlei kölnische Bilder des 15.
ilfillfllllllldäälsii namentlich mehr oder weniger rohe Nachfolger des sog.
srae v. ec enen.
Köln. Sammlung des verstorbenen Dr. Kerp. Brustbild
der Madonna, auf deren entbliisster Brust das Kind eingeschlafen ist.
Eigen edle, bedeutsame Form des Madonnenkopfes. lm Gewand nieder-
ländische Einflüsse. Wiederum eine, dem sogenannten Israel von Mecke-
nen Iigerwalndte Rächtung, doclg eigenttäümlichää Fassung. h D
irc 1c zu i. sig. i eines eiten- tares. r ic t gross. ie
Kreuzigung; auf den Flügeln je vier, theils vorhergehende, theils nachfol-
gende Scenen der Passion. Entschiedener Nachfolger des sogenannten
Israel von Meckenen (Meister der späteren Folge), doch eben nur hand-
werksmässig. Aussen, grau in grau: Gottvater mit dem Crucifix, und
Krönung Mariä; auch handwerksmässig, doch grandios in der Anlage.
Münstereiffel. Pfarrkirche. In der Sakristei ein Altärchen.
recht tüchtiges Bild aus der ächule des sogenannten Israel von Meckenen.
1 lgääflhaflf äelfllääapatol. Malereien der Kapelle Har-
(enra lIlSC r1 1c 1m ge 311W
Das Islauptfenster der Kapelle (über dem Altar), als Erker hinausge-
baut, mit sehr beschädigter Glasmalerei. Die, nicht sonderlich grosse
Hauptdarstellung-enthält die Kreuzigung Christi und zeigt Verwandtschaft
de? sogenannten Israel von Meckenen, rührt aber schwerlich von ihm
se s er.
Die Geschichte der Wandmalereien der Kapelle ist sehr verwickelt.
Ueber dem Hauptfenster ist eine reiche Thron-Architektur gemalt: in der
lxllttef ghälstllä, Tßßglts und links auf den Stufen die klugen und thörichten
- 1198 r u "i arun 61', Zunächst über dem Fenster noch ganz klein, das
Fegefeuer. _Sehr übermalt, scheinbar noch altkölriische Motive nachklin-
gend- Linke Seitenwand. In der Lünette die Verklärung, schwerlich
hochälißfflfümllßh, mehr wie aus der Zeit um 1500, ganz übermalt. Dar-
unter Heillgß 111 Tabernakeln, und zur Seite, etwas kleiner, Herr Harden-