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Rheinreise,
1841.
Zweiter
Abschnitt.
Ind ich Johanes liyndale zerzyt pastoir der kirspelskirchen zu sent Lauren-
tius in Coelne, up die ander syde, zo loyve ind zo eren dem almeichtigen
goide ind synre werder moider der koenicklicher Juncfrauwen Marien,
umb zo verstoeren die maenchfeldige groisse unere, as die Jueden unser
liever vrauwen, ind yrme lieven kynde ihu xpo unsme hren maench Jare
her die wyle sy zo Coelne in unser Stat woenhaftich wairen, angedain
ind bewyst haint, Sunderlingen in der Jueden scholen untgaen unser
Steide Raithuyse, Die wir Burgermeister ind Rait der Stat Coelne vurss,
betirmpt ind wille hain doin zo machen zo eynre Capellen, Ind darin
eynen altare laissen setzen, Da up dat man vur sulchen untzucht ind ver-
smenis as unsme lieven h'ren goide ind synre zarter moider marien, die
wyle dat eyne Jueden schule was lange zyt her bewyst is. Ind nu vortan
alle ere ind Reverentie bieden sall, Bekentlich syn, Dat wir herumb un-
dereyanden oeverkomen ind eyns werden, deser punte ind articule herna
geschr. Dat is also zo verstain, dat man as balde die Capelle vurss ge-
macht ind der altare darin gesat is, alle dage vortan da yne missen halden
mach, uyssgescheiden bynen der zyt die wyle dat die homisse zo sent
laurentius wert. Ind weulden wir Burgermeister ind Rait eynche missen
gedain hain bynen der homissen, dat sall mit willen des pastores zerzyt
geschien. Ind wilch priester dit regieren sall, de sall geloyve dat also zu
halden as vurgeschreven steit. Vortme were sache, dat man namaiis eyn-
chen altaire me in die Capellen machen weulde, dat mach ouch geschien
mit wist ind Consent. eyns pastoirs zerzyt zo sent laurentius vurss, Mer
so wat vür off na in die Capelle geoffert, zogcvoegt oif darin gegeven
wirt, dat sall alleyne der Capellen blyven, 01T so weym wir Burgernieister
ind Rait zerzyt dat beveilcnde wide 01T bevoilen hetten. Ind da an en
sall eyn pastoir sent Laureniius geyn reicht noch deil haven, vurder dan
wir Burgermeister ind Rait der Stat Coelne vurss, soilen desem vurss hn
Johane hyndale nu zerzyt pastoir van nu vort an van der zyt dat man
yerste misse deit in der Capellen, ind die gewyet is alle Jaire as lange
as he pastoir is zo sent Laurentius vurss, vur syn reicht doin geven ind
leveren Tzweilif mark unser Steide paymentz zerzyt der betzalingen bynen
unser Stat genge ind geve up unser Steide Rentkameren, dat he da heyren
ind voeren sall yecklichs Jairs zo zwen termynen, halff up dat hogetzyde
kirmissen ind die ander helfte zo sent Johanns missen baptisten zo mitz-
somer, oii" bynen vier weehen na yeckligem der vurss terniyne neest vol-
gende unbevangen Sunder alrekuhie argelist ind gevQ1-(1e_ [m1 dcser Sa-
chen zo eyme urkunde der wairheit ind gantzer mernorien ind gedecht-
nisse So hain wir Burgermeister ind Rait der Star van Coemo vurss unser
Steide Ingesegel ad causas vur uns ind unse nakoemlinge ind ich Johanns
hyndale pastolr zo sent Laurentius vurss mynre kirohen Ingesegel vur
nnnn an denen bring nnin nnngen mit unser reichter wist ind guden willen.
Datum 811110 d0mini millßßimo quadringentesimo vicesimo sextu. in vigi-
lia nativitalis beati Johannis Baptiste."
Köln. Bei Hrn. v. Herwegh Das berühmte kleine Bild von
Meister ST ePhan, Madonna in einer Laube. von Engelchen umgeben. Das
Bild Schliesst sich aufs Entschiedenste dem Dombilde an; was dort für die
grossen Verhältnisse vielleicht massiger behandelt, was durch Restauration
und andre Veranlassung verdorben ist, das sieht man hier in zartesicr
Jetzt im
Museum
befludli