Studien
Mosel.
und
an Rhein
Malerei.
Meister
Wilhelm
etc.
295
wie vom Innern, so auch vom Aeussern; nur ist hier das Golorit uiomk
Hier 1st der Kopf der Madonna das Hochste von kölnischem
(Zweite Notiz.) Das Dombild hat jedenfalls durch Abwaschen und
Restauriren S0 gelitten. dass man nur noch über Theile genügend urthei-
ltjlllkänlüv-käer Plälgäl Ursula erscheint amllundllchstcn; Hier ist
V16 et a", es 1111 ern useumsbilde der Ursu a nur sind die Köpfe
rundlicher, das Colorit heller perlmutterartig. Das kindlich Naive all der
artigen Mädchßnköpfe, die immer eins hinter dem andern in rnndlicher
Ffßündllrlllkßitwhervorschauen, erscheint aber doch stark spielend. Von
illglllmrrätehen (wpwände där lLFlUfSlila ist fast nur noch diä Untermalung
1- n "cm an ern üve erscheint schon mehr rust vrösserc
Strenge in_den Farbemönell, audll mehr Naturalistisches im Kdsfüm.
Im Mittelbilde herrscht am Meisten Freiheit, auch was den Vortrag betrifft.
Der Kopf des alten knieenden Königs (an dem zugleich die Hände vor-
vortreiflich sind) ist ganz herrlich und ausdrucksvoll naturalistisclv aber
91' ist S0 abgewaschen, dass man grossentheils nur noch den Schimmer
Sieht, der auf der Untermalung liegt. So dürfte auch der ldealkopf der
Maria sehr gelitten haben. Meine Wonne bleibt immer der Madonnen-
äppf Aplsstärsläitie, wp die Kindlichkeit des Meisters zur reinsten
'assici a (ure ge 1 e crscreint.
Was die Zeit der Ausführung des Dombildes betrifft, so sind die auf
dem Fussboden der äusseren Darstellung zerstreut enthaltenen ChiiTern,
aus denen man die Jahrzahl 1410 herausgelesen hat, während sie andrer-
seits als der etwaige Künstlername M. Nox gelesen sind, in ihrer Stellung,
Beschaffenheit, Dimension u. s. w. allzu problematisch, um darauf noch
ferner begründete Schlussfolgcn zu bauen. Dagegen ist bekannt, dass das
Dombild sich bis auf die neuere Zeit über dem Altar der Rathhauskzlpellt:
befand, und dass diese erst, nachdem die Juden aus der Stadt Köln im
J. 1425 vertrieben waren, an der Stelle ihrer Synagoge gebaufward. Die
rlloraussetzung liegt auf der Hand, dass das Altarbild eben erst für diesen
ilvgleck, aäsofrst rlaclg gefassten; Beschlusä zur Erbauung der Kapelle, ge-
wur e WOIIU e en auc ie eanze ünstlerisehe Beschatfexiheit. z. B.
in Vergleich mit den datirten Köliier Sculpturen, ungleich besser stimmt,
als mit jener früheren Jahrzahl); wenigstens müsste die Annahme des
Gegentheils, dass das Bild schon früher vorhanden gewesen, einen ganz
bestimmten Beweis erfordern, wie solcher nicht vorliegt. Das erheblichste
bewicht aber erhält jene Voraussetzung durch nähere Einsicht der noch
vorhandenen Urkunde über den Bau der Kapelle und die Stiftung des
Altares derselben. Die Sache erscheint hierin als Gegenstand einer, das
Gemüth der Väter der Stadt so tief erfüllenden Sorge, dass damit die Be-
schaifung eines AltarSßhmußkes, in dem das Höchste enthalten war, was
die Heimat an künstlerischer Vollendung zu liefern vermochte, nur im
Einklang steht. Ilch lasse die llrlsunde, nach der Abschrift, welche ich
der (Jute des Herrn Obersekretan- Fuchs zu Köln verdanke, folgen.
(Rathhausx
Kapelle
Hauptarch
„ln nume dm: heilgef flryyeldicheit amen. Kunt sy allen Lüden die
(lesen untgenwerdlgcn brlefl smlcn SICH 01T hocren leisgn, (im wir Burgcr-
meisler Rait ind umler Blllliäßr dur hcilgcr Stat van Coclnc up eylle Sydß-