Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

Studium 
nein 
und 
Mosel. 
Malerei. 
Meister 
Wilhelm 
etc. 
291 
und Andreas. links Paulus und Justina. Die Aussensciten der Flügel, m- 
ther Grund mit Goldblumcn; rechts Valerianus und Cäcilia, denen ein 
Engel Rosenkränze aufsetzt, links Apollonia und Johannes Bapt.  Dem 
Wilhelm nachstrebend, und in einzelnen Köpfen, z. B. in dem des Petrus 
und einiger Weiber, mit Glück. Doch ein untergeordnetes Talent. [ndess 
Sinn für plastische Anordnung des Gewandwurfes. 
 Köln. Sammlung des verst. Dr. Kerp.  Dem MeisterWilhelm 
verwandt: Kopf Christi auf dem Schweisstuch (doch ohne die Veronika), 
von tief bräunlicher Farbe. Die eigenthümliche Schönheit des Wilhelm 
fehlt. Eher eine Arbeit des Malers, von dem die ebengenannten Bilder 
des Museums herrühren. 
Eben daselbst.  Nachfolger der Richtung des Meister Wilhelm: 
Crucifix mit Maria und Johannes. Breite schwere Gestalten und plastisch 
breite Gewandung. Sehr grelles Roth im Mantel des Johannes. 
Köln. Museum.  Von einem Zeitgenossen des Meister Wilhelm: 
Zwei Tafeln aus der Passion: 1) Christus am Oelberg; 2) Christus vor 
Pilatus. Ein minder geistrcicher Meister, doch die entschiedene Einwirkung 
der durch Wilhelm gewonnenen Resultate, auf der Grundlage von noch 
etwas älteren Elementen, unverkennbar. Die letzteren besonders noch be- 
deutsam in der grossartig giottesken Gewandung der schlafenden Jünger, 
auf dem ersten Bilde. Das zweite Bild, in welchem mehr Lebensgefühl 
hervortreten musste, erscheint roher. 
Ebendaselbst.  Zwei Flügelbilder von einem Mitstrebenden des 
ltleister NVilhelm. Auf den ursprünglich inneren Seiten: der Tod der hei- 
ligen Jungfrau, und vier Heilige (Joh. ldapt? Katharlna, Georg C2), Marga- 
retha); Goldgrund. Auf den ursprünglich ausscren Seltene die Verkündi- 
gung und die Heimsuchung, schwarzer Grund. ln der Pinselpraxis dem 
Wilhelm verwandt, hat der Meister doch nicht die Grazie, die Zartheit, 
die YVürde, die jenen auszeichnen. Er ist (lerber im Vortrag und derber- 
in den Formen. Doch spricht sich, vornehmlich in den Aussenbiltlern, 
ein glücklicher und selbst bedeutender Sinn für körperliches Verhältniss 
und für edlen Schwung in der Gewandung aus. Dies besonders bemerkbar 
in der Madonna, auf dem Bilde der Verkündigung. 
Köln. St. Kunibert.  Im Querschitf, zu den Seiten der Absis, 
zwei Tafeln auf Goldgrund, auf jeder zweimal 3 stehende Heilige, von 
einem massig talentvollen Zeitgenossen des Meister Wilhelm. Es fehlt die 
Grazie und Leichtigkeit des letztern; auch tritt kein sonderlich statuarisches 
Element hervor. Doch immer ganz beachtenswerth. 
Coblenz. Bei Herrn v. Lassaulx.  Altärchen der Kölner Schule, 
 F, hoch, 1112 F. breit, mit Flügeln. Auf dem Mittelbild die Anbetung 
der Könige, auf jedem Flügel zwei Heilige. Ein eigenthümlich interessan- 
tes Werk, obschon die Gestaltung durchaus mangelhaft ist, die; Köpfe be- 
deutend zu gross im Verhäl-tniss zu den Körpern und die Arme bedeutend 
zu klein sind. Um so-besvunderungswürdiger die hohe Grazie und Schön- 
heit in den rundlichen Köpfen, namentlich der Madonna, des einen Königs 
und der beiden Heiligen auf dem Flügel zur Rechten. Ebenso die lieb- 
liche Anmuth des Christuskindes und die zierliche Weise, wie dasselbe 
zum Theil mit einem halbdurchsichtigen Gewande bedeckt ist. Die Malerei 
in schönem weichem Schmelz. Die Gewandung meist sehr schlicht und 
nur mit einzelnen Rcminisceilzeit (z, B. der Madonna) an den Kölner
	        
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