und Mosel.
an Rhein
Studien
Malerei.
Streng german.
Styl.
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mit sehr edeln Motiven. Die Haltung des Körpers nur massig manieril-f"
Die Köpfe in ziemlich typischer Umrisszeichnung und mit leisem Modell;
die Gewänder dagegen stark und sehr entschieden modellirt, aber in um-
ventioneller Weise. ln den Gesichtern kaum Ausdruck; in den Geberden
meist nur erst eine, auch noch conventionelle Andeutung des Ausdrucks.
Doch schon ein gewisses Lebens-Element, wie z. B. das eigen schüchterne
und doch gehaltene Insichzurüekziehen der Madonna, in dem Bilde der
Verkündigung. (Sie ist, ebenso wie der Engel, stehend dargestellt.)
Tafel, ähnlich der im Berliner Museum befindlichen Passionstafel
von Meister Wilhelm, in eine Menge kleiner Bilder zerfallend. In der
Mitte, so gross wie 4 andere Felder, der Crucifixus und alle Symbole der
Passion, wie auf den Messen des Papstes Gregor. Dann auf 24 Feldern
die Geschichte Christi und auf 2 Schlussfeldern sechs Heilige. In einfach
germanisehem Style und scheinbar noch sehr alt (13te's Jahrhundert), doch
in der Behandlung, im Farbenauftrage- schon manche Eigenheiten, z. B.
die aufgesetzten Glanzlichter, die die lokal kölnische Schule zu verrathen
scheinen. Uebrigens roh und an sich nicht bedeutend.
Zwei kleine Bildchen: 1) Cruciiix mit Maria und Johannes auf Gold-
grund; 2) Zwei Könige, zu einerAnbetung der Könige gehörig, auf schwar-
zem Grund mit goldnen Blumen; Pendants, wohl ein inneres und ein
äusseres Flügelbild. Beide nicht gerade bedeutend und etwas roh, doch
den weitern Uebergang aus dem einfach germanischen Styl zur kölnischen
Tvpik des Meister Wilhelm bezeichnend-
1 Altkölnisches Bild. Kreuzigung, nicht gross, mit vielen kleinen Figu-
ren, verschiedene Scenen der Geschichte der Kreuzigung zusammenfassend.
Links die Kreuztragung, rechts wie Christus ans Kreuz geschlagen wird,
in der Mitte, etwas zurück, die drei Crueiiixe und das umgebende Volk,
Im Hintergrund Jerusalem (die Gebäude in verschiedenartig wechselnder
Farbe, mit naiver Perspective), Burgen und andere Städte auf Bergen;
Goldgrund. Der Maler ist nur ein ziemlich schwaches Genie, doch ist
das Bild wiederum wichtig als Uebergang aus der ältern Richtung zu der
typisch kölnischen unter Meister Wilhelm. Die Figuren sind schwer, die
Gewandungen geradlinig massenhaft in der Weise der Giottisten, die Ge-
sichter etwa giottesk-kölnisch. Die Pferde höchst ungeschickt. Die Farben
bunt und grell, doch auch hierin schon gewisse kölnische Grund-Elemente.
Dabei aber findet sich Manches von eigenthümlich tragischer Grossartig-
keit, namentlich wie die heiligen Frauen sich verhüllen und wie sonst der
Schmerz sich ausdrückt. Die Schergen sind lebhaft und wild bewegt; der
dem Heilande den Nagel durch die Füsse schlägt, ist einem Spinelli
gleichzustellen. Rechts und links knieende Senatoren mit dem Wappen:
3 goldne Kannen in schwarzem Felde (Familie Wasserfass in Köln).
Köln. Gemäldesammlung des Herrn Zanoli. Eine Tafel
mit Scenen der Leidensgeschichte, etwas derb, wohl noch vor Meister
Wilhelm. Der kölnisehe Typus noch nicht vollständig entwickelt; ge-
wissermaassen noch giottesk.
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