Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

Studien 
Rhein 
und 
Mosel. 
Malerei. 
Styl. 
Streng german. 
285 
zum Theil sogar, auf den Gewändern, noch schnörkelhaft gezogen. Die 
Throne, auf denen die Figuren sitzen, noch im Style der romanischen 
Architektur. Aber nur die Hauptlinien der Figuren und Gewalltlllngen be_ 
folgen noch den alten Styl; nähere Besichtigung zeigt, dass sie mehrfach 
übermalt und überschmiert sind; die Köpfe tragen hie-nach bereits das 
kölnisch natnralistische Gepräge der Periode von 1400.  Zu bemerken, 
dass der Apostel Johannes hier, statt des sonst üblichen Bechers, ein 
ziemlich grosses Seidel von Holz in der Hand hält  
Streng 
germanischer 
Köln. St. Ursula.  Reste von Wandmalereien an dem grossen 
romanischen Schwibbogen, welcher sich über der Emporbühne auf der 
westlichen Seite der Kirche wölbt und den Thurm trägt, über dem Ge- 
wölbe des Mittelschifies. Die Gestalt der h. Ursula und andres Figürliche. 
Frühest germanischer Styl.  
Köln. St. Severin.  Erasmuskapelle auf der Nordseite der Kirche 
(ahsser Gebrauch, Zugang von der östlichen Seite des Kreuzganges): Beste 
von Wandmalereien im frühgermanischen Style, bald nach der Mitte des 
13ten Jahrhunderts.  
Köln. Krypta von St. Gereon.  Die schon erwähnten Spuren 
germanischer Wandmalereien.  
g Andernach. Pfarrkirche.  Auf dem Architrav des Portales der 
Südseite eine gemalte Kreuzigung im streng germanischen Style, fast 
erloschen 2). 
Köln. St. Aposteln.  Das angebliche Fastentuch der Richmod 
von Adocht (nach de Noels Zeichnung und Mitthcilung). Leinwand, etwa 
 Fnss breit und jetzt etwa 83], Fuss hoch, mit der, ziemlich lebens- 
grossen Darstellung von sechs Aposteln und der Maria in ihrer Mitte, 
vielleicht ein Bruchstück der Himmelfahrt; unten ein breiter Ornamentstreif 
mit der kniecnden Gestalt der Donatorin. Edler germanischer Styl, der 
Zeit um 1300 angehörig. 
Köln. Dom.  Wandmalereien im Chore. 
An den Brüstungswänden des Chores, über den Chorstühlen. Auf der 
Nordseite Geschichten der Apostel und des h. Papstes Sylvester, im All- 
gemeinen (1841) recht wohl erhalten; auf der Südseite Geschichten der 
Maria und der h. drei Könige, mehr beschädigt. Durchaus der Styl um 
Oder bald nach 1300, noch ohne Ausbildung des speziell. kölnischen Schul- 
Charakters. Die Malereien stehen den gleichzeitigen Miniaturen. und rnit 
diesen den Flügeln des Altares auf dem Nonnenchore in der Kirche von 
1) Ueber die später aufgedeckten Wandmalereien der Kirche von Schwarz- 
rheindorf s. den allsfühflißhßll Bßfißht V01] A. Simons in den "Jahrbüchern 
deS Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande," X. 1847.  2) Ueber die 
Später bekannt gewordenen und seitdem zerstärten, doch in Copien erhaltenen 
Wandbilder der Kapelle von Ramersdorf s. den bezüglichen Aufsatz W11 
Schnaase in KinkeVs Taschenbuch "Vom Rhein", 1847, und die Notizen meines 
Handbuches der Geschichte der Malerei etc. Zweite Aufl. l, S. 192 ff.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.