Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

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Rheinreise, 
1841. 
Zweiter Abschnitt. 
Epitaphium vom J. 1624, mit. dem Eccehomo, klein und nicht gar be- 
deutend.  S0 an einem südlichen ßchitfpfeiler ein Altar vom J. 1622, 
Alabaster, mit der zierlich manierirten Geburt Christi und (wie auch jene 
andre) mit dekorativen Figuren. 
Neben dem Hochaltar ein sehr brillanter Tabernakelbau, hoch, in 
Zißflißhem, bereits zum Rococo sich neigendem Barockstyl, mit Statuen 
und biblischen Reliefs. 
Coblenz. St. Castor.  Kanzel vom J. 1625. Guter dekorativer 
Styl der Zeit. Bildliche Darstellungen: die Evangelisten in den Haupt- 
nischen, dazwischen die Kirchenlehrer und andre Figuren. 
Im südlichen Flügel des Querschides ein Epitaphium aus dem 17ten 
Jahrhundert, mit ansprechenden figürlichen Seulpturen. Hauptdarstellung: 
Maria, mit Joseph und dem Christusknaben, auf der Wanderung. 
Kirche zu Altenahr.  Auf dem Altar im südlichen Flügel des 
Querschiffes die Holz-Statue einer Maria mit dem Kinde auf dem Halb- 
monde. Modern, etwa 17. Jahrhundert, das Gesicht unbedeutend; aber 
die ganze Anordnung, besonders die der Gewandung, vorzüglich und 
feinen Sinn bekundend. 
Kirche im Dorf Münster an der Nahe, unweit Bingen.  Grosser 
Schnitzaltar im Barockstyle des 17. Jahrhunderts; Kreuzigung und andre 
Scenen der Passion, nebst einzelnen Figuren und dekorativer Sculptur. 
Ursprünglich bemalt und vergoldet. jetzt mit monoehromer Steinfarbe über- 
strichen. Das Figürliche etwa einem Gottfried Leygebe vergleichbar, doch 
noch schwerer, auch überladen. Das Ornamentistische, nebst den dabei 
verwandten Figuren, z. B. ein Paar Engeln, ganz tüchtig handwerklich. 
Köln. St. Ursula.  Das Grabmal der h. Ursula, aus schwarzem 
Marmor, mit der darauf ruhenden Figur der Heiligen aus weissem Marmor; 
eine Arbeit von ganz lieblichem Eindruck. Bezeichnet mit dem Datum 
1658 und dem Namen des Künstlers "Johannes T. W. Lentz." 
Coblenz. St. Castor.  Bronze-Crucitix auf dem Hoehaltar. Nach 
der Inschrift am Saume des Schurzes von Georg Schweigger von Nürn- 
berg modellirt („inv. et  1685, und gegossen von Wolff Hierony- 
mus Herold in Nürnberg. Die Arbeit ist in der Weise dieser späteren 
Zeit gehalten, doch wirken ältere nürnbergische Erinnerungen nicht un- 
günstig ein. 
Coblenz. Liebfrauenkirche.  Im südlichen Seitenschitf das 
Epitaphium des „Joannes Cramprich de Cronfeld", gest, 1693, Die Büste 
des Genannten in einer Pfeilernische. Ein höchst brillantes Beispiel der 
französischen Allongen-Perrüken-Sculptur jener Zeit, sehr durchgeführt, in 
genreartiger Naturwahrheit. 
Köln. Dom.  In der h. Dreikönigs-Kapelle das in der zweiten 
Hälfte des 17ten Jahrhunderts errichtete Marmor-Mausoleum über der 
Tumba (dem Behäller mit den Reliquien der h. drei Könige). An der 
Vorderseite desselben das Relief mit der Anbetung der Könige; unbedeu- 
tend, doch sauber modern. Ueber den Ecken der Vorderseite die unbe- 
deutenden Statuen der hh. Felix und Nabor, 1699 von Michael van der 
Voorst in Antwerpen gefertigt. An der Rückseite das Relief der Ucber- 
tragung der Gebeine der h. drei Könige in den Kölner Dom; im Charakter- 
(195 vorderen Reliefs. 
In der Stephanskapelle (1841) das ruhende Marmorbiltl des österrei- 
chischen Feldherrn und Comthurs des deutschen Ordens, von llochkirchen.
	        
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