Studien an Rhein und Mosel.
Sculpturen nach der Mitte des
Jahrh.
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tesken, zum Theil figürlichen Darstellungen, darunter einiges sehr Gute
und Launige; allerlei Andres dekorativ, im Style eines Hopfer. Die
l-lauptdarstellung: Christus am Kreuz, Magdalena, Petrus, der den knieen-
den Erzbischof empfiehlt, und Helena. Der Styl in seiner Grundlage noch
schlicht heimatlich, aber mit sehr entschiedenen EinÜüSSCn der manierirt
modernen Richtung. Die Köpfe. soweit sie noch alt, voll individuellen
Lebens und sehr tüchtig ausgeführt. Die Stickereien und sonstiger figür-
licher Schmuck am Kostüm des Erzbischofes von vortrefflicher Anlage, so
namentlich die Figur einer Maria mit dem Kinde in dem Monile auf
seiner Brust.
Epitaphium des Erzbischofes Johann von Metzenhausen (gest. 1540),
ebenfalls neuerlich restaurirt. Grosse Nischen-Architektur in brillanter-
und geistreich barocker Renaissance. In der Hauptnische die grosse Ge-
stalt des Erzbischofs, tretflich und lebenvoll. in den kleinen Seitennischen
Petrus und Paulus; auch sie noch trefflich und in gutem Style, doch schon
mit rnanicrirten Elementen in der Gewandung. Oben darauf noch die Sta-
tuen des Eccehomo, Maria, Johannes, St. Georg und ein andrer ritterlicher
Heiliger; diese zumeist mehr manierirt. Ausserdem noch eine bedeutende
Anzahl zumeist vortretflicher Dekorativiiguren und Medaillons mit Köpfen,
die zum Theil gewiss Bildnisse enthalten.
Im Domkreuzgang ein handwerklich tüchtiges Epitaphium vom J. 1530
mit einer Darstellung der Kreuzigung, im früheren, schlichter-ein Renais-
sancestyl.
(Ausserdem im Dom noch andre, meist bunt und unschön zusammen-
gehäufte Denkmäler und Altäre aus den Zeiten des Barock- und Rococo"
Styles.)
Sculpturen
nach
der
Mitte
des
Jahrhunderts.
Oberwesel. Stiftskirche. Irn Chor des nördlichen Seitensehities
das Epitaphium des Friedrich von Schönburg (gest. 1550), bezeichnet: 1555.
Der Ritter in einer Barocknische stehend; trefflich schlichtes und wohl im
Style gehaltenes Hautrelief. Die Naturbeobachtung im Gesicht nicht son-
derlich bedeutend; der Charakter des Eisenpanzers sehr gut.
Köln. Dorn. Im Chor, an die Brüstungswäude anlehnend, die
marmornen Grabmonumente der Erzbischöfe Adolph von Schauenburg (gest.
1556), an der Südseite, und seines Bruders Anton von Schaumburg (gest.
1558), an der Nordseite; beide errichtet 1561. Sehr ausgezeichnete Re-
naissance. Sarkophage, die von Cousoien getragen werden und auf denen
die Gestalten der Verstorbenen ruhen. Ueber jedem Sarkophage eine 'l'afel
und auf jeder derselben die Relief-Darstellung der Auferstehung Christi,
Zwischen den Consolen eine Inschrift-Tafel. Allegorisch dekorative Fi-
guren zu den Seiten der Consolen und als Bekrönung der Monumente.
Die Pm-mritstatuen sind von vortretilicher Arbeit, fein und sorgfältig
durchgebildet; besonders die des Erzbisehofes Anton ist gut im Stylv- D16
Reliefs der Auferstehung sind in dem manieristisehen Style der Zeit S9"
hinten: (roch Sehr Sauber, Unter den iIlIGgOTiSChQHlFigllf?!) sind einzelne