Studien
und
Rhein
an
Mosel.
Sculpturen
des
1 G. Jahrh.
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und die hh. Anna und Johannes der Täufer (diese in später, noch heimi-
scher, doch eifektreicher Grandiosität) zu ihren Seiten; die Marter des h_
Erasmus, ebenfalls mit zwei Heiligen auf den Seiten. Sehr zierlich gQ-
thische Baldachine. Die kleinen Figuren zumeist wieder mehr pllppgn-
artig. Der zweite Schrein überladen. Oben in drei Reihen die Passion
Christi, nnterwärts grössere und kleinere Gruppen von Heiligen; im Unter-
satz des Schreins auch noch Passionsscenen. Die Compositionen verwor-
ren, der Styl schon modern manierirt und nur hin und wieder noch mit
würdigeren Einzelmotiven. (Ueber die Flügelgernälde beider Schreine
unten.)
Kirche zu Brauweiler. In derselben zwei Renaissance-Altäre
von Holz, bemalt und vergoldet, mit hübscher Nischen-Architektur und
nicht bedeutenden Heiligeniiguren. Aus weiter vorgesehrittener Zeit des
Sechzehnten Jahrhunderts.
Cues. Kapelle des Hospitals. Zur Seite des Choreinganges,
der Kanzel gegenüber, eine bemalte Holzstatue des h. Nicolaus auf einer
Console. Treiilich im Style des fünfzehnten Jahrhunderts und gut indi-
viduell.
Siegburg. Pfarrkirche. Ueber den Pfeilern des Schiffes meh-
rere holzgeschnitzte grosse Apostelstatuen. Ganz gute Arbeiten , etwa aus
der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts.
Clemenskirche bei Trechtinghausen. Im Innern, zu den
Seiten der Absis, ein Paar gutgearbeitete Ifleiligenfiguren, Clemens und
Nicolaus, bronzirt. Zeit um 1500.
Köln. St. Gereon. An den Thüren der Sakristei, geschnitzt, ein
grosser Eccehomo und eine Maria; tüchtig handwerklich. derb, um 1500.
Garden. Stiftskirche. Im nördlichen Flügel des Qucrschiifes
eine Madonuenstatue, beinahe lebensgross, bemalt und vergoldet, um 1500.
Im Faltenbruch eckig und schon zum Knittrigen sich neigend, aber würdig
gefasst und nicht ohne Anmuth durchgebildet.
Kirche zu Altenberg bei Köln. Im Chor eine grosse Madonnen-
Statue, bemalt und vergoldet, oder vielmehr zwei Halbtstatuen, mit den
Rückseiten zusammenstossend und durch einen Strahlennimbus voneinan-
der geschieden; Arbeit aus der Zeit um 1520. Die Gewandung, obschon
ein wenig dickwulstig, doch schön geordnet und mit edlem Sinn und Fein-
heit durchgebildet. Die Madonnenköpfe in vortrciflichen, fast idealschö-
T1911 Formen, die Hände sehr zart, die beiden Körper des Christkindes
ebenfalls ausgezeichnet.
St. Matthias bei Trier. Ueber den (Roc0c0-) Chorstühlen zehn
Htllztafeln mit Flachreliefs. Scenen der Passion Christi, durchaus male-
Fisch, mit Benutzung Dürefscher Compositionen; also allerlei Unpassendes
"l der Perspektive, doch in tüchtiger Weise ausgeführt. Die Gewänder
meist einfarbig.
Köln. Dom. In der lllaternuskapelle ein bemaltes Holzrelief des
Eccehomo, nicht bedeutend, mit Dürefschen Nachklängen. An demselben
das Groppiussche llVappell-
Oberwesel. Stiftskirche. Im nördlichen Seitenschiff; an des-
SEI! östlichem Ende, die bemalte Holzstatue eines knieend betenden Chri-
mls- Der Styl im Uebergange zu dem italienisircnil modernen; die Durch-