Studien
3D
und
Rhein
Mosel.
Sculptur.
Germanischiar Styl.
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ähnlich; eins der besseren Exemplare dieser Art. Die Bemalung in spä-
terer Zeit erneut, was zunächst aus den Rococo-lilustern des Gewandes
hervor eht.
Ktgiln. Rathhaus. Im Hanse-S aal, der gegenwärtig mit einem
einfach spitzbogigen Tonnengeivölbe bedeckt ist, wird "die eine Stirnwand
völlig mit reichen läibernakel-Architekturen ausgefüllt; diese in 6111er
tüchtigen, doch etwas schweren Gothik. In ihnen stehen neun grosse Sta-
tuen von Repräsentanten der Hanse und über derulßilerßll: 11: fißr
Mitte des Spitzbogens, die kleineren Statuen der heiligen drei Konige.
Jene haben, was den Styl der Arbeit betriiiit, ein gewisses Verhältniss zu
den Apostelstatuen im Domchore; doch sind sie nicht so lang, nicht so
ausgebaucht, auch erscheinen sie nicht, wie diese. in ideal gewerfenßr Ge-
wandung. Die Arbeit selbst ist etwas derb. Die Behandlung der Köpfe,
besonders der Bärte, ist der der Apostel sehr ähnlich. Ursprünglich poly-
chrom, sind sie jetzt einfarbig überstrichen.
St. Goar. Katholische Kirche. Das Gebäude roh, wie ein
Stall. Darin ein" tretflicher Grabstein, welcher die Darstellung des heiligen
Goar unter gothiscliem Baldachin mit vier Engeln, enthält, in edelm, noch
ziemlich typischem germanischem Style.
Oberwesel. Stiftskirche. Der Hochaltar, geweiht 133]. Auf
ihm, aus dieser Zeit, ein grosses, reiches Schnitzwerk: reiche und sehr
geschmackvolle Architektur mit einer Menge von Heiligenliguren. Die
letztem sauber gcrmanisch, mit allem Conventionellen des Styles, zum
Theil aber auch in schöner statuarischer Würde. (Gleichzeitige Gemälde
auf den Aussenseiten der Flügel des Altarwerlies, von roher Arbeit. Spä-
terer reicher Aufsatz, aus dem siebzehnten Jahrhundert.)
In der westlichen Ecke des südlichen Seitenschilfes ein kleines heili-
ges Grab, mit bemalten und vergoldeten Holzstatuetten. Der Christnsleieh-
iiam auf dem Grabe und die Frauen umherstehend. In derselben fein
conventionellen Weise wie die Figuren des Hochaltars.
An dem schönen Lettner, der sich in der Kirche befindet, vier vor-
treffliche Gewandstatuen in noch etwas conventionellem gerinanischem
Style.
Bingen. Pfarrkirclie. Ein Paar gute Statuen germanischen
Styles.
St. Matthias bei Trier. Auf dem Orgelchor eine grosse Holz-
statue der Maria mit dem Kinde, bemalt und vergoldet. Handwerklich
tüchtig, mit grosser germanischer Anlage des Gewandes.
Kirche zu St. Wcndel. Der Hochaltar in der Weise eines Sar-
kophags behandelt, auch wohl, nach der zum Theil verdeckten Inschrift
zu urtheilen, ursprünglich zum Zwecke eines solchen bestimmt. Rings
llmher mit gothischen Nischen und in diesen mit Heiligentigureii in hand-
Werklich gei-manischem Style des vierzehnten Jahrhunderts versehen.
Hinter dem Hochaltar, auf zwei Pfeilern (quer gegen das Fenster hin), ein
ähnlicher, aber kleinerer Sarkophag, mit den Figuren der Apostel im edlen
Style des vierzehnten Jahrhunderts geschmückt. Auf demselben, stehend,
das Figürlein eines Pilgrims.
Stiftskirche zu Kyllbilrg- Am Mittclpfeiler des ziirncist ver-
bauten Portales der Nordseite eine Madonnenstatue, handwerklich im ger-
manischen Styl.