Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

Studien 
Mosel. 
und 
an Rhein 
Sculptur. 
Roman. 
Epoche. 
257 
beschädigt sind, theils ganz fehlen). Das Leben Christi von der Verkün- 
digung bis zum himmlischen Throne umfassend. In dem traurig barbal-i- 
sirt byzantinischen Style der Zeit vor 1100; rohe kurze Embryonen mit 
dicken Köpfen und kolossalen Extremitäten; die Grewander als rohe enge 
Kittel mit wenigen byzantinischen Falten, das Detail nur eben angedeutet, 
Das die Felder umgebende Rahmenwerk mit Bandgetlechten; dazwischen 
überall dicke Knäufe; das Ganze umfasst von dicken Stäben mit streng 
romanischem Blattwerk.  
Ebendaselbst.  Grabstein der Plectrudis. 111188811 unter dem Mit- 
telfenster des Chores eingemauert. Langer, einfach strenger romanischer 
Stvl, noch schematisch, doch die Gewandlinien schon mit einem gewissen 
Fdrmengefühl um den Körper bewegt. Zwölftes Jahrhundert (vielleicht 
noch die erste Hälfte desselben). Dem entspricht auch die Laubeinfassung 
des Steins. 
Köln. Museum.  Einige Sculpturen aus St. Pantaleon, streng ro- 
manisch, doch schon mit Formengefiihl. Christus und Heilige. Zum Theil 
verdorben. 
Köln. St. Cäcilia  Relief im Bogenfeld über der Thür der Nord- 
seite. In der Mitte die Halbtiigur der h. Cäcilia; zu deren Seiten die Hei- 
ligen Tiburcius und Valerianus; über der Cäcilia, aus dem Bogen herab- 
tauchend, ein Engel. Im ziemlich starren romanischen Style, doch schon 
dessen spätere Entwickelung; offenbar gleichzeitig mit der Kirche (vergl. 
oben S. 195). Die Augen der Figuren bestanden ursprünglich aus blauen 
Glasstücken (Angabe von de Noel). Das Ganze war gewiss bunt.  
Trier. Dom.  An den Wandarkaden, welche an der Ostseite des 
nördlichen Seitenschifesbefindlich, streng und schwer romanische Relief- 
figuren der Apostel.  An dem vermauerten Portal im südlichen Seiten- 
schiif, das mit dem östlichen Chore gleichzeitig, im Bogenfeld: Christus, 
Maria und Petrus, noch im romanisch strengen Style. 
Trier. Das Neuthor.  Flaches Relief im Bogenfelde. In der 
Mitte, gross, Christus, die Arme ausgestreckt, die rechte Hand segnend, 
in der linken das Buch. Zu seinen Seiten, kleiner, rechts Petrus (wie es 
scheint), links St. Eucharius in vollem geistlichem Ornat. Der Styl ent- 
schieden romanisch, aber mit derjenigen Belebung, welche in Deutschland 
gegen das Ende des zwölften Jahrhunderts eintritt. Es ist ein interessantes 
Beispiel der Art, besonders in der Figur des Christus, während die des 
Eucharius noch die volle offizielle Starrheit hat, die den entsprechenden 
Figuren geistlicher Siegel eigen zu sein pflegt. Die Gestalten trugen" auf- 
gesetzte Heiligenscheine von Metall; hievon sind nur noch die Nagellöcher 
vorhanden. Ebenso sind von der Unterschrift, die mit Metallbuchstaben 
aufgesetzt war, nur noch die Löcher da. Dieselbe lautete: "Trevericam 
plebem dominus benedicat et urbem." Ausserdem stand über dem Thore: 
"Sancta Treviris." 
Ober-Lahnstein.  An der Kirchhofsmauer, der Westseite der 
Kirche gegenüber, das Bogenfeld des früheren romanischen Kirchenportales. 
Reliefscnlptur: thronender Christus; oben zu den Seiten des Nimbus zwei 
knieend anbetende Engel; dann auf jeder Seite zwei stehende Heilige und 
in jeder Ecke ein kleiner Donator, knieend. Allgemein romanische An- 
lage, feiner und wohlausgebildeter Styl, doch ungemein verwittert und nur 
einzelne Gewandpartien noch rein erhalten.   
Kugler, Kleine Schriften.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.