Studien
Mosel.
und
an Rhein
Sculptur.
Roman.
Epoche.
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beschädigt sind, theils ganz fehlen). Das Leben Christi von der Verkün-
digung bis zum himmlischen Throne umfassend. In dem traurig barbal-i-
sirt byzantinischen Style der Zeit vor 1100; rohe kurze Embryonen mit
dicken Köpfen und kolossalen Extremitäten; die Grewander als rohe enge
Kittel mit wenigen byzantinischen Falten, das Detail nur eben angedeutet,
Das die Felder umgebende Rahmenwerk mit Bandgetlechten; dazwischen
überall dicke Knäufe; das Ganze umfasst von dicken Stäben mit streng
romanischem Blattwerk.
Ebendaselbst. Grabstein der Plectrudis. 111188811 unter dem Mit-
telfenster des Chores eingemauert. Langer, einfach strenger romanischer
Stvl, noch schematisch, doch die Gewandlinien schon mit einem gewissen
Fdrmengefühl um den Körper bewegt. Zwölftes Jahrhundert (vielleicht
noch die erste Hälfte desselben). Dem entspricht auch die Laubeinfassung
des Steins.
Köln. Museum. Einige Sculpturen aus St. Pantaleon, streng ro-
manisch, doch schon mit Formengefiihl. Christus und Heilige. Zum Theil
verdorben.
Köln. St. Cäcilia Relief im Bogenfeld über der Thür der Nord-
seite. In der Mitte die Halbtiigur der h. Cäcilia; zu deren Seiten die Hei-
ligen Tiburcius und Valerianus; über der Cäcilia, aus dem Bogen herab-
tauchend, ein Engel. Im ziemlich starren romanischen Style, doch schon
dessen spätere Entwickelung; offenbar gleichzeitig mit der Kirche (vergl.
oben S. 195). Die Augen der Figuren bestanden ursprünglich aus blauen
Glasstücken (Angabe von de Noel). Das Ganze war gewiss bunt.
Trier. Dom. An den Wandarkaden, welche an der Ostseite des
nördlichen Seitenschifesbefindlich, streng und schwer romanische Relief-
figuren der Apostel. An dem vermauerten Portal im südlichen Seiten-
schiif, das mit dem östlichen Chore gleichzeitig, im Bogenfeld: Christus,
Maria und Petrus, noch im romanisch strengen Style.
Trier. Das Neuthor. Flaches Relief im Bogenfelde. In der
Mitte, gross, Christus, die Arme ausgestreckt, die rechte Hand segnend,
in der linken das Buch. Zu seinen Seiten, kleiner, rechts Petrus (wie es
scheint), links St. Eucharius in vollem geistlichem Ornat. Der Styl ent-
schieden romanisch, aber mit derjenigen Belebung, welche in Deutschland
gegen das Ende des zwölften Jahrhunderts eintritt. Es ist ein interessantes
Beispiel der Art, besonders in der Figur des Christus, während die des
Eucharius noch die volle offizielle Starrheit hat, die den entsprechenden
Figuren geistlicher Siegel eigen zu sein pflegt. Die Gestalten trugen" auf-
gesetzte Heiligenscheine von Metall; hievon sind nur noch die Nagellöcher
vorhanden. Ebenso sind von der Unterschrift, die mit Metallbuchstaben
aufgesetzt war, nur noch die Löcher da. Dieselbe lautete: "Trevericam
plebem dominus benedicat et urbem." Ausserdem stand über dem Thore:
"Sancta Treviris."
Ober-Lahnstein. An der Kirchhofsmauer, der Westseite der
Kirche gegenüber, das Bogenfeld des früheren romanischen Kirchenportales.
Reliefscnlptur: thronender Christus; oben zu den Seiten des Nimbus zwei
knieend anbetende Engel; dann auf jeder Seite zwei stehende Heilige und
in jeder Ecke ein kleiner Donator, knieend. Allgemein romanische An-
lage, feiner und wohlausgebildeter Styl, doch ungemein verwittert und nur
einzelne Gewandpartien noch rein erhalten.
Kugler, Kleine Schriften.