Studien
an Rhein
Mosel.
Germanischer Baustyl.
Coblenz
GIC.
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reich gebildet, doch ohne Giebel-Architektur. Für das Aeussere ist von
vorzüglicher Bedeutung der vor der Westscite stehende Thurm. Er steigt
in viereckiger Masse empor und hat dann einen achteckigen Aufsatz mit
acht Giebeln und achtseitiger Spitze. Vor den vier Seitentlächeu des Acht-
ecks treten achteckige Eckthürmchen zu Dreiviertheilen vor.
Oberwesel. Ruine der Franciskanerkirche. Nur ein Sei-
tenschiili, auf der Südseite. Merkwürdig die Stellung und Anordnung der
Pfeiler: viereckig, über Eck stehend, so dass die Schwibbögen (minder
breit, als die Diagonale
j des Pfeilers) die zwei-
nggizk f fliiclrige Wiräkälform
ß; ä- 4., or se zen un ie vor-
deren Ecken der Pfeiler
"(aß 41.2321 Max den Gurten zum Auf-
lager dienen (Rh.
Oberwesel. St. Martin. Roh gothiseh aus später Zeit; nur ein
Seitenschiil, auf der Dordseite. Merkwürdig der grosse und starke vier-
eckige Thurm auf der Westseite, der, nach Art der Mauerthürme, mit
Zinnen und zinnenbekrönten Erketthürmchen über den Eckstrebensver-
sehen ist.
Bingen. Pfarrkirche. Spätgothisch, geräumig. Die Pfeiler des
Hauptschiiies mit Streben an ihren Rückseiten. Die beiden Seitenschifft:
auf der Nordseite in spätest gothischer Hallen-Architektur (der Zeit
um 1500).
Boppard. Karmeliterkirche. Unbedeutend gothisch. Auf der
Nordseite ein, mit dem Hauptschiil gleich hohes Seitenschiif; Streben au
den Rückseiten der Schiffpfeiler. (Das Seitenschiff vielleicht später.) Die
Fenstereinfassungen unbedeutend, das Stabwerk noch ganz leidlich.
C-oblen z. Hospitalkirche. Chor der ehemaligen Franciskaner-
kirche, wahrscheinlich vom Jahr 1450, wo die Franciskaner das Kloster
bezogen. Höchst einfach spätgothisch.
Kirche zu Münster (Dorf an der Nahe, unweit Bingen). Spät-
gothisch, einfach einschiffig, doch mit ganz zierlichem Netzgewölbe. Vor
der Westseite ein einfach romanischer 'l'hurm, dessen Oberbau spätgothisch
mit vierseitig pyramidaler Steinspitze; die letztere mit einem zierlich durch-_
brochenen Tabernakelthürmchen gekrönt.
Kirche zu Namedy. Der kleine Chor frühgothisch (vergl. oben,
S- 241). Das Schilf spätgothisch, von einfacher Anlage, mit drei, die Mittel-
linie der Kirche entlang stehenden achteckigen Pfeilern, aus denen sich
die Kehlengurte des Kreuzgewölbes frei lösen. In den Verhältnissen sehr
leicht und zierlich
Notizen über andre spätgothische, zumeist kleinere Kirchen der Gegend
von Coblenz, nach v. Lassauhis Zeichnungen:
Niederlützi ngen. Einschiifig, scheinbar noch aus besserer Zeit. lm
Schiff je drei Halbsäuleu als Gurtträger. Die Proülirungen noch in einer gewis-
Sen Fülle, in den Gurten noch birnenartig.
Beilstein. Breite Seitellsßhiife. Rnndpfeiler. Stark vorspringende Stre-
ben. Der Chor geradlinig geschlossen,
Sch wanenkirche. Ansprechend spätgothisch. Breite, gleich hohe Schiifm
Zweimal drei Rundpfeiler. Zierliches Netzgewölbe, flache Kehlenproflle,
Obermendig. Beinahe gleich hohe Schiffe. Die Seitenschilfe weit. Zwei-