Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

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Rheinreise, 
Zweiter 
Abschnitt. 
chen. Die Schiffbögen von Pfeiler zu Pfeiler sehr primitiv, aus Pfeiler- 
eckcn constrnirt. Die Theile des Schiffes zunächst dem Chor die älteren; 
hier je drei Gurtträger; die folgenden jünger : je ein Gurtträger und Keh- 
lenprofile in den Gewölbgurten. Die Fussgesimse der Pfeiler parallel um 
die Pfeilermassen verkröpft. 
Kreuznach. Carmeliterkirche (grössere katholische 
Kirche).  Bedeutendes Beispiel-eines schweren, barbarisch französisi- 
 renden Frühgothisch. Hohes Mittelschiff, niedre Seitenschifie Kurze dicke 
Rundsäulen, nur mit einfach flachem kehlenartigem Deckgesims. Drüber 
die breiten Bögen des Schiffes (ganz einfach eckig proiilirt) und die als 
Gnrtträger emporlaufenaien Halbsäulen. Die Kapitäle der letzteren mit 
flachem Kehlenproiil, ohne Blätter. Ansätze von birnenförrnig protilirten 
Gurten, die aber, bei späterer Vollendung des Baues, als Kehlengurte fort- 
gesetzt sind. Die Fensterarchitektur, wie das Ganze, ziemlich roh. 
St. Goar. Stiftskirche.  Der Chor frühgermanisch. Die Gurt- 
träger-Säulchen mit mehrfachen Ringen. Die Fenster schmal und ohne 
Stabwerk; nur das Mittelfenster mit solchem nach einfachster Art (wobei 
aber später Veränderungen vorgenommen zu sein scheinen). 
 Kirche zu Ilirzenaeh.  Der Chor frühgermanisch. 
ÄMÄJ ' die Behandlung im Style der Marburger Elisabethkirche. 
57251 Durchwee starkes und entschiedenes Säulenprincip nament- 
W;  lieh beibden Gurtträgern. Das Gurtprotil in eleganter Be- 
 handlung der frühen Birnenform (Rh. 55.) 
Garden. Stiftskirche.  Das Schiff (ohne Zweifel 
die unmittelbare Fortsetzung der älteren spätromanischen Bautheile) im 
ziemlich entwickelten germanischen Style, wobei gleichwohl noch eine ro- 
manisirende Gefühlsweisc zu Grunde liegend erscheint. Die Seitenschitfe 
beträchtlich niedrig. Kurze starke Rundpfeiler mit je vier starken Drei- 
viertelsäulen (deren vorderste an der Wand 
7x 7 f des Mittelschiffes emporgeführt ist) und mit 
  umherlaufendem starkem Blätterkapitäl. Die 
l yxziä.) Schwibböäen des Schiffes (Rh.  von Pfei- 
i,  y yfj, ler zu Pfeller, sehr breit, wie nach romani- 
K f)" scher Art, doch im Profil gothisch und zwar 
   
aß! [ff Ucber den Szhwibbögen eine schxTvi-rrenhlifeztlhd 
und einfache Fenster, noch im frühgothischen 
Charakter. 
Münstermayfeld. St. Martin.  Querschilf und Schilf ebenfalls 
als unmittelbare Weiterführung des im Uebergangsstyle erbauten Chores 
erscheinend. (Das Schiff soll aber erst 1332 vollendet sein  Frühger- 
manisch, im System der Kirche von Garden, doch die Verhältnisse ungleich 
edler und freier. An den Eckpfeilern des Querschitfes noch einzelne 1-0- 
mtlnißirßlläß Mßlivß, während das Schiff mehr entwickelt ist, z. B. mit 
mehrfache", als Gllrtträger empor-laufenden Säulchen. Die Fensterarchitek- 
m1- sehr einfach, mit Säulchen. Im Aeussern Strebepfeiler mit kurz erhöh- 
ten, breifen Aufsätzen (die noch nicht eigentlich als Thürmchen zu betrach- 
ten) und mit schweren Strebebögen, 
Mittheilung von v. 
Lassaulx.
	        
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