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Rheinreise,
1841.
Zweiter
Abschnitt.
des Schiffes um den andern scheint herausgenommen und die gegenwärtig
somit im doppelten Abstande stehenden Pfeiler durch eingewölbte grosse,
f! j halbkreisrunde Schwibbögen verbundem- Das
f eigenthümliche Kehlenprofil der letztern (Rh.
j '11! , z" 51.) läuft an den Seiten der Pfeiler nieder.
3 l ' Diese haben noch die frühgothischen Gurtträ-
ÄQ, ggf]! ger; an der Stelle des Gurtträger-Iiapitäls
a!" über den voraussetzlich weggenommenen
Ü Pfeilern gehen die Gewölbgurte von Consolen
"V aus. Die letzteren imeinfachen Kehlenprotil.
Die Gewölbe der Seitenscliidei in eigner Qurtverschlingung, öllnen sich
fast muschelartig gegen das Mittelschiff, _w1e in einigen Exemplaren des
spätromanischen Styles. Die Fenster sammtliclnmlt einfach später Ein-
fassnng; die im Mittelschiff und in den Seitenschrtlen ohne, die im Chor
it rohem Stabwerk.
m Köln. St. Maria auf dem Kapitol. Kapelle der Familie Har-
dcnrath, in der südlichen Ecke neben dem Chor; nach einer Inschrift über
der Thür vom J. 1466. Zierlich gothisch. Von der Kapelle bis an die
zwei nächsten Pfeiler des Querschiiillügels, eine zierlich gothische Sänger-
bühne, daran einige, nicht sonderlich bedeutende Sculpturen. Kapelle
der Familie Schwarz von Hirsch (de Cervo); gegenüber in der nördlichen
Ecke, vom J. 1493. In demselben zierlichen Style; in dem saubern Gur-
tenwerk des Gewölbes mit einigen freistehenden Details. (Restauration
nach dem Muster der Sakristei der Rathhauskapelle.) Die Säulen im
Chor der Kirche sind durch ein hohes steinernes Gitterwerk verbunden,
im geschmackvoll spätgothischen Style, für die Säulen selbst aber nicht von
r Wirkun
vorüiäläligte Sakristäi der Rathhanskapelle. Sehr zierlich spät-
gothisches Gewölbe, dessen Gurte sich 1D geschweiften lnmen durchschnei-
den und daran die von den Gurten ausgehenden gothischen Rosenformen
freistehend earbeitet sind.
Köln. gSpätgothische Kreuzgänge:
Von dem verbauten Kreuzgange der ehemaligenKarthause (Garni-
son Lazareth) ist noch einiges Erhaltene sichtbar. Zierliche Gewölbe
mit durcheinandergeschlungenen Gurten. Das Profil der letzteren noch
birnenförmig.
Der Kreuzgang der M1n_o rrtenkirche noch wohlerhalten, ein höchst
zierliches Beispiel spätgothlscher Architektur. Flachbogige Arkaden mit
elegantem Stabwcrk.
(Bh. 52) Das Innere
r 7 nicht gewolbt, sondern
mit flacher Balkendecke
jhuy Y versehen.
Der Kreuzgang auf
der Nordseite von St.
i 1 S e veri n, ebenfalls sehr
zierlich (Rh. Sehr
m15." 724i eigenthümlich der ho-
rizontale Sturz der Arkadenöffnungen, in welche das elegante spitzbogige
Stabwerk eingesetzt ist. (Die Profilirungen des letzteren mit flachen Keh-
19m) Zwischen den Arkaden treten Strebepfeiler nach der Hofseite vor.