Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

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Rheinreise, 
1841. 
Zweiter Abschnitt. 
Spätgothisch, wiederum nur mit einem Seitenschiff, auf der Südseite. Der 
Chor modern. 
Kirche zu Castell.  Unhedeutend spätgothisch. Drei achteckige 
Pfeiler, der Länge nach mitten durch die Kirche (vergl. die vorige An- 
merkung zu Cues); aus ihnen lösen sich, ohne besondren Uebergang, die 
spätgothischen Gurte des Netzgewölbes los. Die Fenster schon rundbogig. 
Saarbrücken. Schlosskirche.  Spätest gothisch, ohne sonder- 
liche Bedeutung. Im Inneren ohne Gewölbe, und über die Maassen ver- 
baut und verändert.  
Wohnhäuser.  Mehrere zu Trier mit gothischen Giebeln (deren 
Giebelgesimse aber wohl nirgend mehr alt). Einfache, doch ansprechende 
Fensteranordnung. Besonders charakteristisch zumeist der Rauchfang, der 
an der Faeade, etwa in der Mitte des Gebäudes, im Obergeschoss heraus- 
tritt und gewöhnlich durch ein geschmackvoll gothisches Stabwerk gestützt 
ist. Besonders zu bemerken: das ehemalige Rathhaus zur "Steipe" (jetzt 
zu dem „r0then Hause" gehörig).  Zu 'i'rarbach und an andern Mosel- 
orten schöne Holzhäuser, in buntem Fachwerk. Ein vorzüglich reiches zu 
'I'rarbach aus später Zeit, mit dem Datum 1586. 
Köln 
und 
Unlgegexld. 
Köln. St. Maria auf dem Kapitol.  Das Gewölbe des Schiffes 
erscheint, dem ganzen Wesen der Proiilirungen nach, als in spätgothischer 
Zeit eingesetzt (macht somit die Fortsetzung und den Beschluss der in 
spätromanischer Zeit begonnenen Umwandlungen des Gebäudes aus.) Ober- 
halb der Gesimse der Sehilfpfeiler setzen die Qurtträger auf, von Consolen 
getragen. Die Hauptgurtträger sind ihrer drei, ein stärkerer in der Mitte, 
zwei schwächere zu den Seiten, die sich um eine halbe Rundsäule grup- 
piren. Sie haben einfache Kapitälgesime. Die Quergurte haben ein rei- 
Chfbß, Ilolch {in hllVlogve des Uebergangsstyles 
f   „ .  , erlnnerntes r0' h. 45.  ihre Hau ttheile 
yx f]! 255V 144 werden (nach französische); Art) von pbeson- 
 dern Basen getragen; die an ihnen befindlichen 
l  Rnndstäbe sind, ebenfalls übergangsartig, mit 
 ) Rrngelnläersiähen. Die Kreuzgurte haben ein 
 l _ " ausgei et irnenförmi es Profil, doch noch 
  mit scharfer Spitze. g 
Köln. Minorltenkrrche.  Geweiht 1260. Einfache frühgothi- 
sche Kirehe, gGTälIIIIIgIIIIIÖ in ziemlich bedeutenden Verhältnissen; die 
Seitenschlffe zwmlwh nledrig, doch die Pfeiler nicht allzu gedrückt; die 
Slliizböge" hoch- Rufldpfeilßr mit vier Dreiviertelsäulen als Gurtträgern; 
(he vorderste V_0I1 dlesen an der Wand des Mittelschiffes empor-laufend, 
doch S01 dass sich das Kapital des Gesammtpfeilers noch um sie herum- 
schlingt. Die Kapitäle überall in einfacher Kelchform, "theils undekorirt, 
theils mit einfach aufgelegten oder anschliessenden Blättern im entschieden 
fl-ühgothischen Charakter. Die Schwibbögen sind ganz einfach, durch
	        
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