Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

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Berichte und 
Kritiken. 
Vollendung des gothischeir Styles, sowie für die verschiedenen Epochen 
der modernen Kunst fehlt es in Trier wenigstens nicht an bezeichnenden 
Beispielen, wenn" dieselben auch an Bedeutsamkeit denen der früheren Zeit 
nachstehen. Die Betrachtung der Trierischen Monumente dürfte Somit für 
das Ganze des Entwickelnngsganges der Baukunst in Deutschland ebenso 
belehrend sein, wie namentlich durch die vorzügliensgen der dortigen 
Denkmale einzelne Punkte der Bangeschichte auf die nrfrenlicnste weise 
lebendig vergegenwärtigt werden.   
Mancherlei ist bisher über die Denkmale von Trier geschrieben und 
mitgetheilt worden; doch hat dasselbe noch wenig hingereicht, um ihnen 
die wissenschaftliche Bedeutung, auf welche sie, grösstentheils, so vollgül- 
tigen Anspruch haben, zu Theil werden zu lassen. Zugleich betreffen die 
bisherigen schriftlichen und bildlichen Mittheilungen zumeist nur die Mo- 
numente des römischen Alterthums; und auch nur im seltenen Falle in; 
theils die eigenthümliche Beschaffenheit, theils die eigenthümliche Bedeu- 
tung dieser letztgenannten Werke in dem Maasse entwickelt worden, dass 
die archäologische Wissenschaft und die Geschichte des Römerlebens an 
deutscher Grenze die entsprechenden Vortheile daraus gezogen hätten Jn, 
wir hören sogar, dass die Aufgrabungen, welche zur vollständigen Kennt; 
nissnahrne der dortigen Römerwerke erfordert werden, noch keineswegs in 
genügender Weise durchgeführt worden sind. Eine allgemeine Uebersicht 
der römischen Monumente finden wir in dem Werke von C. F. Quednow; 
"Beschreibung der Alterthümer in Trier und dessen Umgebungen aus der 
gallisch-belgischen und römischen Periode, mit 28 Kupfertafeln (Trier. 
1820)", einer Arbeit, die seither noch durch keine neuere ersetzt ist, ob- 
gleich die darin enthaltenen bildlichen Darstellungen nicht eben genügend 
erscheinen und der Text, in kunsthistorischer Beziehung, von sehr dilettan- 
tistischen Ansichten keineswegs frei ist. Daneben sind besonders J. H. WVyt- 
tenbachs „Neue Forschungen über die römischen architektonischen Alter- 
thümer im Moselthale von Trier (Trier, 1835)", zu nennen; diese kleine 
Schrift enthält mannigfach interessante Daten und unterscheidet sich von 
den früheren Schriften Wyttenbachs über Trier und seine Altcrthümer 
durch gründlicheren archäologischen Sinn. Ueber einige der dortigen Mo- 
numente sind in neuerer Zeit besondere kleine Werke erschienen, die, 
Wenigstens im Einzelnen, ebenfalls sehr dankenswerthe Mittheilungen ent- 
halten  Eine umfassende, gründliche und würdige Darstellung der stimmt- 
ltchen Bandenkmalc von Trier verspricht ein neubegonnenes Werk: 
nßaudenkmale der römischen "Periode und des Mittel- 
alters in Trier und seiner Umgebung, herausgegeben von dem 
Architekten Christian Wilhelm Schmidt", 
dessen bis jetzt erschienene Lieferungen (Trier 1836 u. 1839) sich bereits 
1) Zu erwähnen ist hiebei namentlich noch die kleine Schrift von Michael 
Frfmz Joseph Müller "Literatur-Anzeige, welche über die in der Stadt 
Trler und ihren Umgebungen theils noch bestehenden, theils aber zerstörten Bau- 
teil, Denkmäler, Inschriften etc. aus der ältesten und mittlern Zeit, einige Kunde 
Bßbßll." (Trier, Lintisehe Buchhandlung, 42 S. in 8.) Der Verf. führt hierin 
die Sämmtliehen bedeutenderen Monumente der Reihe nach an und giebt bei 
jedem Einzelne": ßUSSer einigen Bemerkungen, eine Uebersicht der betreffenden 
Literatur. Sehr dankenswertly ist es_ dass er besonders auch auf Abhandlungen 
in Zeitschriften, Programmen u. dergl, Rücksicht nimmt, die dem Forscher, der 
mit der Lokalliteratlzr jener Gegend nicht näher bekannt ist, leiCht entgehen dürften.
	        
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