Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

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Rheinreise, 
1841. 
Zweiter 
Abschn 
gothisches Gurtträgersystem, spitzbogig entwickelte Gurte. Die Fenster- 
architektur im Chorschluss sehr einfach: zwei Spitzbögen auf einem hohen 
schlanken Säulchen, von einem grösseren Spitzbogen auf Säulchen umfasst 
und ohne weitere Durchbrechung (Rh.  him 
Aeusseren nur jene ersten beiden Spitzbögen, o ne 
j, die Umfassung (Rh.  das Profil hier nur eine 
whfih ü" 1 einfache Schmiege. Die Fenster in den QuerschfilT- 
1 iebeln mit sehr gedrücktem Spitzbogen (aussen ast 
 J ii a" äöllig rundbogig), mit reicherem, immer noch früh- 
 ' gothischem Rosettenstabwerk. Einfache Streben. 
Stiftskirche zu Kyllburg. Einschiflig, breites Schiff und schma- 
lerer Chor. Nach einer Inschrift am Pfeiler zwischen Chor und Schiff 
1276 begonnen. Gurtträger und Gurtsystem noch einfach schön; die ersteren 
als Bündel von je drei schlanken HfiibSällißIl mit Kapitälen (ohne Blätter- 
schmuck); die Gurte in der edelsten Form. Der Bogen zwischen Chor 
und Schiff, ohne Gurtträger, roh eckig, mit gekehlten Schmiegen. (Im Profil 
der Schilfbögen von Tholey, Rh. 37.) Die Chorfenster schmal und mit 
sehr scharfem Spitzbogen; das Stabwerk dem letzteren angemessen, nioch 
streng, aber ohne Säulchen. Von den Schiiffenstern sind die beiden, em 
Chore zunächst, grösser und (soweit sie nicht verbaut) reich, doch auch 
ohne Säulchen; die folgenden gen Westtiln auftällend käaiätlar. Alles PrÄßl 
der Fenstereinfassung schon in der me r nüc ternen e enmanier. m 
Bedeutendsten ist das Hauptfenster auf der glVestsleittähtiisas Zugleich: Wenig- 
stens im Aeusseren, an seinen Hanptlinien äu c en a  
Zur Seite der Kirche ein sehr malerischer Kreuzgang, etwas jünger als 
die Kirche. In seinen Haupttheilen völlig erhalten, doch auf der Süd- und 
Westseite schon ohne Gewölbe. Fensterstabwerk im späteren Styl, eben- 
falls nirgend mehr Andeutung von Säulen. Kehlenprofile.   
Kirche zu St. Arnual.  Das schlanke Mittelschiii" mit den niedri- 
geren Seitenschiifen und dem Thurm übler (gar Mitte der Weitseite jälngelr 
als uerschiff und Chor, ohne Zweifel er au. a s (essen n ang urc 
eineQin der Vorhalle befindliche Inschrift das Jahr 1315 angegeben wird. 
Schon Motive spätgothischer Art. Einfache Pfeiler im Schilf, an denen 
das Profil der Schiffbögen (Rh.  eckig, mit tiefer Einkehlung an den 
  ,  Seitentlächen niederläuft; ebenso an den Rück- 
'f fß am"? fßfgi selten, wo die Quergurte der Seitenschiife dasselbe 
"  Prolil haben. An den Vorderseiten der Pfeiler 
2' I; I? je drei Halbsäulen als Gurtträger, aus denen sich 
-z f w die (birnenförmigen) Gurte ohne Kapitäl oder 
 f, .7 sonstigen Uebergang entwickeln. Die Fenster in 
mancherlei spätgothischen Formen. 
Trier. Jesllitßnkirßhe-  Gleich hohe Schiffe. Rundpfeiler mit 
je vier starken Halbsäulen. Umherlaufende Kapitälverzierung, umher- 
laufendes Gesims und umhergekröpftes Basament (dieses nach ausgebildet 
gothischer Art). Die Schwibbögen roh und unschön profilirt; die Kreuz- 
gurte birnenförmig. Hohe Fenster, deren Prolilirnng ebenfalls dem spät- 
gothischen Wesen entspricht, ohne Stabwerk.  Das Portal der Westseite 
im edel durchgebildeten Style des vierzehnten Jahrhunderts.  Innen an 
der Westseite eine spätgothische Emporbühne.  Der Chor modernisirt. 
T rie r. St. Gangolph.  Einfach gothische Kirche, ursprünglich 
einschifüg; nicht hoch. Die Strebepfeiler nach innen stehend, mit je drei
	        
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