Studien
M1
Rhein
und Mosel.
Baustyl,
Germanischer
Trier etc.
221
(iermanisch er
Baustyl.
Trier
und
Umgegend.
Trier. Liebfrauenkirche 1). Ein baptisterienartiger Bau zur
Seite das Domes, gebaut 1227 1243. Von eigenthümlichster Bedeutung
durch die architektonische Composition, durch den Styl der Ausführung
und die so gemessene wie im Einzelnen lebenvolle Behandlung. In der
Coinposition verschmilzt das System des (byzantinisirenden) Gentralbaues
mit dem räumlichen Aufbau der (abendländischen) gewölbten Basilika, und
Zwar mit derjenigen Gestaltung der letzteren, welche sich bei den gothi-
Scheu Kathedralen von Nordfrankreich bereits entwickelt hatte. Ein poly-
gonischer Rundbau wird kreuzförmig durch ein erhöhtes Lang- und Quer-
Schiff, dessen Mittelfeld als Kuppel wiederum erhöht ist, durchschnitten.
D_ie vier Flügel des Kreuzes, von denen der des Chores weiter hinaustritt,
sind in Polygonform geschlossen; die Umrisse der niedrigen Seitenräume
Bei Altenkirchen. Höchst einfache Pfeilerbasilika, ohne Empnren.
Starke, doch nicht niedrige und nicht breit gesperrt stehende Pfeiler. Oben kleine
Fenster. Hauptabsis und Seitenabsiden, diese im Aeussern rechtwinklig gerade.
Ems. Sehr einfache Pfeilerbasilika. Kurze Pfeiler und breite, schwere
Bögen; darüber (über den Seitenschiüen) entsprechende Emporen. Altarniscbe
flach, im nicht vollen Halbkreise, nach aussen geradlinig und mit Pilastern oder
Lissenen versehen.
Metternich. Abgerissene Kirche. Pfeilerbasilika mit Emporen. Einfach.
Geradlinig geschlossener Chor.
Vallendar. Abgerissene Kirche. Einfache, doch spätrornanische Pfeiler-
basilika. Kurze, breite Pfeiler mit Rundbögen und entsprechenden Emporen.
Schiff und Seitenschiffe mit Absiden. Krypta mit zwei Säulen. Die Fenster
der Seitenschiffe kurz halbrund, die übrigen in einfacher Rosettenform. Das
Mittelschilf mit spätem Netzgewölbe. Aussen Rundbogenfriese, an den Absiden
mit Lissenen.
Niekenig, Kleine romanische Gewölbkirche. mit Halbsäulen als Gurt-
trägern. Chor spätgothisch. Scheint nicht sonderlich bedeutend.
Moselweiss. Nach dem Grundriss wie die Kirche von Bendorf, nur
etwas länger und der Chor ohne Absis, gerad geschlossen. Das Aeussere ein-
fach romanisch.
Oberbreisig. Kleine, aber elegant spätromanische Kirche. Gurttra-
Bünde Pfeiler, romanisch spitzbogige Gewölbe im Mittelschiü". Auf der nördlichen
Seite eine Empore, auf der südlichen nicht; hier vielmehr das Seitenschiff von
der Höhe des Mittelschiües. Dies südliche Seitenschiif zugleich sehr eigenthüm-
lieh überwölbt, mit halbkuppelartigen Kappengewölben, die sich gegen das
Mittelschiff anlehnen. S0 auch die, aus fünf Seiten eines Zehnecks gebildete
Äbsis, wo die Kappen des Gewölbes von den Bögen ausgehen, die von schlan-
kml Säulchen zwischen den Fenstern getragen werden. (Diese Bögen aber sind
Pigentlich nur der Kappenansatz; sie haben keine Wulste oder sonstige Glie-
derung). Im Ohor Alles ruudbogig.
Bieber, Sehr eigenthümliche Kirche. Der Chor romanisch, rundbogig;
Ohne Abgis, doch im Innern der geraden Ostwand drei kurze halhrunde Nischen;
darüber ein grösseres einfaches Rosettenfenster. Das Schilf mit schweren, brei-
ten und hohen Spitzbögen, die von ganz kurzen acbteckigen Pfeilern (je einem
auf jeder Seite) und halbachteckigen Wandpfeilern getragen werden. Das Mittel-
schiff ungewölbt, die Seitenschiffe mit Kreuzgewölhen,
Vergl. oben, S. 24. u. Thl. l, 5- 463.