Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

Studien 
Rhein 
und Mosel. 
Roman. 
Baustyl. 
Coblenz 
213 
Bögen neigen aber ebenfalls schon zum Spitzbogen; ihre Gurtprofile sind 
einfacher als jene, doch in demselben Style. Somit sind diese Theile der 
Kirche, wenn schon etwas älter. doch unmittelbar vor dem Uebrigen ge- 
baut. Die Absis selbst ist im Innern ziemlich einfach gehalten; schlichte 
Fenster und schlichte Nischen unter diesen. (Die Fenster der Kirche über- 
haupt einfach.)  Das Aeussere des Chores ganz zierlich in spätromani- 
scher Weise, doch etwas rheinisch roh im Gefühl  Das Schiff im Aeus- 
sern durchaus schlicht, bis auf die Portale. Das südliche Portal besonders 
reich, mit Sculpturen und Malerei; die Kapitälzierden elegant phantastisch, 
in rheinischer Weise (von der gräcisirenden Schönheit, die z. B. ähnliche 
Arbeiten an sächsisch-"thüringischen Denkmälern haben, sehrverschieden); die 
nördliche Thür einfacher, aber ebenfalls mit sehr elegantem Kapitälschmuck- 
Der Thurmbau der Westseite, unterwärts einfach und mit horizontalen Ge- 
Simsen, oberwärts, besonders an dem Freibau der beiden starken vierecki- 
gen Thürme, in reicher Dekoration des Uebergangsstyles. 
Boppard. Pfarrkirche.  Langschiff mit Emporen über den Sei- 
tensehiHen; an den östlichen Seiten des Langschiffes, statt der Flügel eines 
Querschiifes, zwei 'i'hürrne; etwas niedrigerer Chor, dreiseitig geschlossen. 
Nach neuerlich in den Altären gefundenen Siegeln wäre das Kirchenschiff 
unter Bruno (1102-24), der Chor unter Theodorich (l2l2e42) gebaut l). 
Doch stehen beide Tireile, ihrer ganzen Beschaffenheit nach, in der Zeit 
nur sehr wenig auseinander. Sollte die erste Angabe für das vorhandene 
Gebäude eine Bedeutung haben, so müsste angenommen werden, dass bei 
dem Kirchenschiff ein älterer Bau benutzt, später aber wesentlich umge- 
wandelt worden wäre; hievon möchten dann die Arkaden in ihrer ur- 
sprünglichen Anlage herrühren. Alles Wesentliche und vorzüglich Cha- 
rakteristische hat den spätromanischen Styl, der Regierungszeit Theodorichs 
entsprechend; der Chor bezeichnende Elemente des Uebergangsstyles. 
Die Arkaden des Schiffes: starke Pfeiler mit breiten Rundbögen und 
 wohlgebildet romanischen Deckgesimsen (Rh.  An einem 
 Pfeiler um den andern starke Halbsäulen als Gurtträger für 
j das Gewölbe emporlaufend. Die Arkaden der Emporen den 
Kaff unteren entsprechend, ausgefüllt mit kleinen Bogenstellungen 
X ; auf sehr zierlichen spätromarfischen Säulen. Die Schiffe mit 
f rundbogigen Fenstern.  im Chor Säulenbündel, auch ein- 
ß zelne Säulen. mit Ringen, als Gurtträger; zierliche Profile, sehr 
Ä: zierlich sculptirte Blätterkapitäle im Charakter der letzten 
Uebergangszeit. Zwei Reihen Fenster, die oberen noch rundbogig, mit 
Spitzbogigem Einschluss, die unteren als volle Kreise.  Die östliche 
Hälfte des Chores ist noch rundbogig gewölbt; die Gewölb- 
 gurte (Rh.  aber schon im birnenförmigen Profil. Mit 
 dem Zwischenfelde zwischen den Thürmen beginnen sodann 
sehr eigenthümliche spitzbogige 'l'onnengewölbe mit fächer- 
r artig aufgesetzten Gurten, welche Aqordnung sich im Schiff 
fortsetzt. Im Zwischenfeld haben sie gebrochen rundbogige 
um l Stirnbögen  im Schiff setzen die 
   Gurte auf geraden Gesimseu auf. Das 
K's-   Profil der Gurte im Zwischenfeld ist ein 
14.16".  W Rundstab (Rh.  im Schiff haben dlC 
VUD 
Mittheilung 
Lassaulx.
	        
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