Studien
an
Rhein
und
Mosel.
Bausty"
Roman.
Köln
etc.
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dcrung und Ornament in schönster Reinheit. und Anmuth, in grösster Man-
nigfaltigkeit, in vortrefflich durchgebildeter Plastik. Nichts Phantastisches
und nur weni St 10598-
In St Uigsulä zu Köln, auf einer der alten Emporen, Vier ausge-
zeichnet schöne Kapitale und Basen.
Im Museum zu Köln eine Anzahl von Kapitälen zierlich spätroma-
nischen Styies (von den Klostergebäuden von St. Pantaleon.)
Wohngebäude spätromanischen Styles:
An solchen bewahrt. insbesondere Köln mehrere charakteristisch in-
teressante Beispiele, die an Fenster- und lfhüreinfassungen die übliche"
architektonischen Dekorationsformen, zum Theil in wohlberechneter Ele-
ganz, zur Schau tragen. llieher gehören u. A. die brillante Facarle des
sogenannten Tcmplerhauses in der Rheingasse, eine andre am alten Markt.
und der Bonner Hof in der Georgenstrasse mit einem schönen spätroma-
nischen Portal und einem starken, oberwärts achteckigen Rundthurm. -d
Köln. St. Gereon. Das Schiff der Kirche, in länglicher Run
form, oder vielmehr in der Form eines länglichen Zehnecks, bildet die
freie iVierlerholung einer hochalterthümlichen Anlage (vergleiche oben).
gestaltet dieselbe reich und eigcnthümlich im Charakter des Ulebergangs-
Styles und mischt dem letzteren schon Einzelformen von überwiegend go-
thischem Charakter bei. Zwei Seiten des Zehnecks werden durch das Portal
und den Aufgang zum Chor eingenommen. ln den übrigen sind tiefe halb-
kreisrunde Nischen mifrunder Ueberwölbung angeordnet; darüber Logen
mit klginpn, spitzbogig umfassten Arkaden; darüber Halhrosettenfenster im
spitzbogigen Einschluss; darüber schlanke Doppelfenster von einfacher pri-
mitiv gothischci- Anlage (die fast willkürlich eingesetzt erscheinen) unter
reichen romanisch spitzen Stirnbögen. An der Stirnseite der Wandpfeilei-
zwischen den Nischen läuft reiches Säulcnwerl; empor. Das Detail. mit
den Kelchbltitterkapitälen, hat romanische Uebergangsformen, ist übrigens
nicht gar fein gebildet. Die zehnseitige Kuppel, 1227 gewölbt, hat birnen-
förmige Gurte. Ini Aeussern ist der gothische Charakter der schlanken
Oberfenster durch ihre Umfassung noch bestimmter bezeichnet. Dem ent-
sprechen die Strebepfeiler auf den Ecken des Gebäudes und, die, vor dem
Obertheil desselben angeordneten einfachen Strebebögen. Uebcr jenen
Fenstern, zwischen den Streben, läuft endlich eine Bekrönung hin. welche
alle dahin gehörigen romanischen Zierden zusammenhäuft: ein rundbogiger
Fries, ein Tahlettenwerk, eine kleine Arkadengallerie, ein spitzbogiger
Fries mit bunten Consolen und Kranzgesimse im rheiniscli romanischen
Charakter.
An die Südseite des Schiffes, so dass der Strebepfeiler des letzteren
in sie hineintritt, ist eine länglich achteckige 'l'aufkapelle in zierlicher
Yomanisch spitzbogiger Architektur angebaut, mit Spitzliogenfenstern eben
dieses Styles, reich mit Säulen, die mit ltingen und schönen Späifüllläili-
Sehen lälätterkapitälen geschmückt sind und mit phantastisch proiilirten,
zum Theil ornamentirten Gewölbgurten, welche auf bunten Basen ilber den
Kßpitälen aufsetzen und ebenfalls mit Ringen versehen sind.