Studien an
Rhein
und
Mosel,
Roman,
Baustyl,
Köln etc.
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miger- Dimension, versehen sind. Der alte Hochaltar in der Absis an der
Vorderseite mit eleganten romanischen Arkadenn Sehr merkwürdig und
cigenthümlich ist es, dass an die Absis, in der Mitte, sich in gleichzeiti-
ger Anlage nochcine viereckige Kapelle anschhessi, Öle _Imt dem Innern
der Absis durch eine oiiene Bogenstellung pfäChtig Tomanlschen Siyles in
Verbindung steht. In der Mitte wird diese Bogenstellung durch eine starke
Säule von buntem Marmor mit brillant romanischem Kapitäl getragen.
Im Aeusseren zeigt die Chorpartie die übliche spätremanische Anord-
nung: Wandarkadcn über einander, und als Krönung ein Tablettenwerk
und ein kleiner Arkadengang. S0 an der Absis selbst, so an den Tllülmen
zu deren Seiten. Die Thürme treten nicht so weit vor, wie die Flügel
des Querschiffes, lehnen auch nicht an dasselbe an. (Der südliche dieser
Thürme hat nur die Dachhöhe der Kirche; der nördliche ist, wohl in
Folge eines Brandes, noch tiefer abgetragen. Ueber der Mitte des Quer-
schitfes erhob sich ursprünglich ohne Zweifel ein Mittelthurm; wenigstens
war die Anlage jedenfalls darauf berechnet.) An den Giebelwänden des
Querschilfes spitzbogige Wandnischen. Sehr merkwürdig die westliche
Seite der Kirche." Hier, in der Mitte, erhebt Eich ein grosser ulid starker
Thurm romanischen Styles, unterwärts eine nach dem Innern der Kirche
zu geöffnete Halle bildend. Zu dessen beiden Seiten steigen zwei andre
viereckige Thürme empor, desselben Styles, aber von beträchtlich geringe-
rem Durchmesser, etwa der Anlage der sonst und früher üblichen Treppen-
thürme vergleichbar. Im Untergeschoss sind sie mit dem Hauptthnrmc
verbunden; oberwärts aber, wo die Geschosse sich, obschon nur in geringem
Maasse verjüngen, lösen sie sich von demselben ab und steigen frei zu
seinen Seiten empor, was einen sehr eigenthümlichen Eindruck macht.
An der Vorderseite des westlichen Thurmes, innerhalb eines modernen
Vorbaues und durch denselben zum Theil beeinträchtigt, ein altes merk-
würdiges Portal. Zu den Seiten desselben, nicht eben als architektonische
Gliederung zu betrachten, zwei freistehende schlanke Säulen mit romani-
schen Blattkapitälen, vielleicht von symbolischer Bedeutung (etwa Jachin
und Boas). Am Architrav der Thiir eine ziemlich rohe Sculptur, eben-
falls symbolischen lnhalts: innerhalb eines mit Blattwerk verzierten Halb-
kreises ein grosser Ring, um den sich zwei Schlangen winden, deren jede
sich in den Schwanz beisst; zu dcn Seiten des Halbkreises zwei Löwen.
An der Südseite der Kirche, ehemals in den Kreuzgang führend, ein sehr
zierlich dekorirtes rundbogiges Portal mit Säulen und Bogenwulsten.
Vom Kreuzgange neben der Kirche ist noch ein bedeutender Theil
erhalten. Grosse Halbkreisbögen über Pfeilern, in deren Ecken zierlich
romanische Säulen eingelassen sind. (Die Arkaden, im Einschluss dieser
grossen Bögen, fehlen.) Die Querbögen in der Ueberdeckung des Kreuz-
ganges sind einfach dicke Wulste, auf Consolen ruhend; dazwischen ein-
fache Kreuzgewölbe ohne Gurte. An der Seite der Kirche, wo der Kreuz-
gang abgerissen, sieht man über den Resten desselben an der Kirchenwand
auch noch einige Reste ähnlich zierlicher gewölbter Oberräume. An
die Ostseite_ des Kreuzganges stossen andre Klosterräume an. Zunächst
der Kapitelsaal, auf zwei zierlich romanischen Säulen, mit ziemlich breit-
gespannten ilaChßn Qllßlliöge", zwischen denen die einfachen Kreuzgewölbe
eingesetzt sind. Dann die Sogenannte Medarduskapelle, auf vier ähnli-
chen Säulen und mit Wandpfeilern. Die Kapelle ist an ihrer Ostseite noch
weiter hinausgebaut, indem sich hier starke viereckige Pfeiler von etwas