Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

Studien an Rhein und Mosel. Roman. Architektur. Köln etc. 191 
erhzilten, zugleich nun ConsolI-elznl unterstützt wird. Die Thüren, welche auf 
jeder Seite in die itte des a brundes der reuzflügel führen, sind wie- 
derum aus rothen und weissen Keilsteinen eingewölbt. _V0r diesen Thul-en 
ziehen sich, in der Flucht des Querschides, erhöhte Portiken mit Säulen- 
arkaden hin. Auch die Beschaffenheit dieser Säulen deutet auf das elfte 
Jahrhundert; ihre Blätterkapitäle, auf Reminisccnzen der römischen beru- 
hend, entsprechen den von Quedlinburg; die Basen mit starkem unterem 
Wulst.  Der Unterbau des eigentlichen Chores ist mit Pilastern und 
Wandsäulen, die durch Halbkreisbögen verbunden werden, geschmückt; 
auch die Basis desselben (das Aeussere der Krypta) mit Pilasterarkaden. 
Hier ist aber schon Vieles verändert; das Mittelfenster des Umganges er- 
scheint in spätromanischer Form, und die Pilasterkapitäle sind in schlechter 
Weise neugebildet.  Die Krypta ist im Innern sehr massenhaft, der Chor- 
anlage völlig entsprechend. Säulen und Pfeiler mit Halbsäulen, deren 
Kapitäle denen der Kirche selbst durchaus analog; nur das Deckgesims 
derselben aus Platte und einfacher Schmiege bestehend   Das Aeussere 
des Schiffes sehr roh. Ebenso die Anlage des Thurmbaues. Ein breiter 
(erneuter oder neuer) Mittelthurm, zwei alte und rohe eckige Thürme zu 
seinen Siaitenf. än däe westliche Vorhalle führt eine (jetzt verbaute) Thür 
mit zwei ein ac cn äu en. 
Köln. St. Georg. 1m Jahre 1067 bereits vollendet (Urkunde bei 
Gelen). Ursprünglich eine sehr schlichte Säulenbasilika; die Säulen schlank 
und mit demselben höchst schweren einfachen Würfelkapitäle und densel- 
ben Deckgliedern desselben, wie in St. Marien auf dem Kapitol. In später 
romanischer Zeit einfach überwölbt. (Noch später andre Bauveränderun- 
gen, namentlich die Einfügung einiger Pfeiler zwischen die Arkaden.) Ueber 
dem Kirchengewölbe sieht man noch mehrfache ächt klassische Reste eines 
rossen gemalten Mäanders, der die Seitenwände des Mittelschiffs ober- 
ävärts schmückte. Der Chor einfach; in der Absis schlichte Wandbögen 
auf schmalen Pilastern. Unter dem Chor eine Kr ta auf acht Säulen anz 
denen der Oberkirche entsprechend, und auf zweiyräal zwei Pfeilern, wäche 
letzteren die Seitenschiiike von dem Mittelschiffe trennen. Die Fenster spä- 
ter erweitert. (Die Taufkapelle von St. Georg s. unten.) 
Abteikirche von Brauwei1er(unfern Köln).  Von dem alten: 
im J. 1061 geweihten Bau (s. Gelen) rührt noch die Krypta her, die sich 
geräumig unter dem Chor hinzieht. Im Mittelraum kurze Säulen mit schwe- 
ren Würfelkapitälen; Abseiten, die von jenen durch starke Pfeiler mit 
Halbsäulen abgetrennt werden. Die Form der Kapitäle und der ganze 
Charakter erinnert an die Kapitolkirche von Köln, doch entspricht die etwas 
feinere Arbeit dem um ein Weniges jüngeren Alter. Einzelne Theile und 
i) F. v. Quast, durch den im zehnten Heft der Jahrbücher des Vereins von 
Alterthumsfrßurlderl im Rheinlande (1847) zuerst die Daten über die Erbauungs- 
zeit der Kapitßlskirßhe zusammengestellt waren, hat später die durch den Orgel- 
bau verdeckte, aber Vollkommen erhaltene Einrichtung des westlichen Abschlusses 
des Mittelschiifes entdeckt und darüber im dreizehnten Heft der genannten Jahr- 
büghgy Auskunft gegeben. Hienach öifnete sich unterwärts nach der Thurmhalle 
eine Arkade mit zwei Säulen. oberwärts ein hoher Bogen, der  ganz nach 
dem Muster des karolingisehen Münsters zu Aachen  mit einer andern Ar- 
kade und darüber mit zwei gegen die obere Bogenwölbung anstossenden Säulen 
ausgefüllt ist, Alles dies in besonders schmuekreicher Entfaltung des romanischen 
Styles des elften Jahrhunderts.
	        
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