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Rheinreise,
1841.
Abschn
Zweiter
sind diese Steine von einem noch älteren Denkmal entnommen. (Es wird
gesagt, dass zu dem ältesten Bau von St. Pantaleon die Constantinische
Brücke die Steine habe hergeben müssen.) Das Innere der Kapellen-
ränme in den Anbauten ist nicht bedeutend; zu bemerken nur, dass in
jedem Geschoss, in der Wand gen Osten, eine nicht gmsse Nische ange-
bracht ist. Von dem südlichen Anbau hat sich nur das Untergeschoss er-
halten. Im Aeusseren haben die Anbauten wiederum eigenthümlich cha-
rakteristische Dekoration, jene frühe Bauperiode bezeichnend. Horizontale
Friese trennen die Geschosse von einander (wenigstens auf der Nordseite,
wo das Obergeschoss erhalten). Pilaster auf den Ecken und in der Mitte
sind mit jenen hohen flachen Kapitälen, wie sie die Pilaster am Unterge-
schoss der Westfacade des Domes zu Trier haben, versehen (eins dieser
Kapitale ist auch tlach würfelformig); zu
f 1 g .N deren Seiten sind flachere Pilasterchen
g g ß angebracht, von denen rundbogige Friese
a a, ausgehen (Rh. Die Pilaster sind von
rothem Sandstein. Das Uebrige ist Tuf,
in dem Bogenfries und so auch in
MM den Fenstern der Anbauten mit Zie-
geln wechselnd, und die Bögen auch
flach mit Ziegeln belegt.
Köln. St. Maria auf dem Kapitol. Das gegenwärtige Gebäude,
seinen wesentlichen Theilen nach, aus der ersten Hälfte des elften Jahr-
hunderts, im J. 1049 geweiht. Ein architektonisches Werk von bedeuten-
der und wirkungsreieher Anlage: eine Pfeilerbasilika, verbunden mit einem
weitgedehnten Chorbau, in welchem byzantinisirende Reminiscenzen zu
einem neuen, höchst eigenthümlichen Ganzen entwickelt erscheinen. Wie
an der alten Basilika von Bethlehem, so laufen auch hier die Flügel des
Querschiffes in Absiden aus, der Hauptabsis an der Ostseite des Gebäudes
an Ausdehnung gleich. Aber die drei Absiden ruhen zunächst nicht auf
einer vollen Mauer, sondern wie es die byzantinische Architektur seit
der Sophienkirche von Coustantinopel liebte auf Halbkreisen von (je
sechs) Säulen, hinter denen sich, im grösseren Halbkreise, ein Umgang von
der Breite der Seitenschitfe herumzieht. Den Säulen correspondiren Halb-
säulen an den Innenwänden der halbkreisrunden Umgänge. Andre Halb-
säulen treten an der Rückseite der sonst einfachen Pfeiler des Vorderschif-
fes und, diesen correspondirend, an den Wänden der Seitenschitle hervor,
überall als Träger für die einfachen Kreuzgewölbe, welche durchgehend
diese niedrigeren Räume bedecken. Die Säulen haben bei schlanken Schäf-
ten schwere und klotzige, weit ausladende Würfelkapitäle, zwischen denen
und dem Schafte kein Stab oder ein sonstiges Uebergangsglied Vorhanden
ist; doch sind sie mit einem wohlgebildeten Deckgesimse, dessen Haupt-
form ein Karnies ist, versehen. Ganz in derselben Weise sind durchgehend
die Halbsäülen behandelt (Der Oberbau des Schiffes ist später, und noch
später die Einwölbuug des Schiffes. S. unten.) Im Aeusseren ist beson-
ders die Dekoration am Unterbau der Flügel des Querschiffes interessant:
Pilasierv aus nicht Teäellllässigen Lagen rother und weisser Steine beste-
hend, mit Kapiiälßll, welche ganz denen an der Westfacade des Domes von
Trier entsprechen, und schlanke Halbsäulßn, der Art: geordnet, dass zwi-
schen je zwei Pilastern entweder eine Halbsäule oder ein [spätgothisch
erweitertes) Fenster steht. Sie tragen ein gerades Gebälk. das. soweit es