Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

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Rheiureise 
1841. 
Zweiter Abschl 
knißenll. Maria. Johannes und zwei kleine lüngel. Ausgebildet germani- 
scher Styl, doch rohe Behandlung.  An den Thürgewänden Statuen der 
vier Evangelisten oder Apostel und des hulacobus. Ausgebildet germa- 
nisch mit trefflichen Motiven im Einzelnen, doch auch noch mannigfach 
steif und befangen. Am Besten eine Madonna am Thürpfeiler.  In der 
spitzbogigen Nische über der Thür: Christus als Eccehomo, Maria, Johan- 
nes und ein Engel (der zweite fehlt). Etwas später germanisch, doch auch 
ohne höhere Bedeutung.  In den Bögen der Thür und der Nische, sowie 
in den Nischen der Strebepfeiler fehlen die Statuen. 
An dem Hauptportal auf der Westseite.  Im Spitzbogenfelde: ober- 
wärts die Krönung Maria, darunter die Anbetung der Könige (ein Engel 
hält schwebend den Stern). Tüchtig handwerklich , ausgebildet germani- 
scher Styl.  In den Bögen: die Püppchen der klugen und thörichten 
Jungfrauen, sowie die Figuren von Patriarchell oder Propheten. Diese 
scheinen nicht sonderlich bedeutend.  Am Thürpfeiler, unter schönem 
gothischem Baldachin, eine Statue der Madonna. Höchst ausgezeichnet 
germanisch; edle Fülle der Gestalt (während die andern Figuren durchweg 
zu schmal); Gewandung in grossen Linien und Massen; das Gesicht voll, 
von grossem Liebreiz.  In den anderweitigen Nischen fehlen auch hier 
die Sculpturen. 
Bunte Holzsculptur in der Kirche.  Im südl. Flügel des Quer- 
schiifes, in eine Art riesigen Kleiderschrankes verschlossen, eine colossale 
Madonna mit dem Christusleichnam. Die Madonna von einer allgemein 
würdigen Anlage germanischen Styles, der Ireichnam über die Maassen 
scheusslich.  In dem nördl. Anbau des Chores, der sog. Kapelle des heil. 
Grabes: ein grosses zerbrochenes Crueifix, germanisch streng stylisirt, der 
abgebrochene Kopf schön. Maria und Johannes, dazu gehörig; der letztere 
nicht unbedeutend. 
lm südl. Flügel des Querschiifes, unter einem Tabernakel, die Statuen 
eines kreuztragenden Christus und des Simon von Cyrene. Ohne künstle- 
rischen Werth, manierirt germanischer Styl. 
Im Chor eine Statue der Madonna mit dem Kinde, nicht sonderlich 
bedeutend. C. 1500.  
Im Chor ausserdem neuere Gemälde ohne sonderlichen WVerth. 
Darunter jedoch ein gutes Bild, Christus am Kreuz, im Style des Van Dvck. 
 Unbedeutende Bilder auch in der Kapelle des sog. heil. Grrabes.  
Kalsmunt, 
Burg auf einem 
Bergkegel 
Wetzlar. 
westlich über 
Verschiedene grosse Stücke der Umfassungsrnauern, roh aus Basalt.  
In der Milte der viereckige sogenannte Römerthurm, stark und solid. 
Die starken Mauern nach aussen und nach innen mit Quadern. dazwischen 
eine Füllung von Basaltsteinen und Mörtelguss. Mehrere Fensterödnurmgen, 
die sich nach aussen hin meist nur schiessschartenartig gestalten. Die 
Quadern im Innern glatt, die Balkenlöcher für die verschiedenen Geschosse
	        
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