156
Rheinreise,
1841.
Erster Abschnitt.
auf eine mehr überraschende und eindringliche Weise über den Unter-
schied zwischen deutschem und italienischem Wesen, schon von dem er-
Sten Beginne künstlerischer Aeusserungen ab, unterrichtet werden, als
wenn man sich, voll von dem Eindruck der Kölner Kunstschätze, dem
raschen Fluge des Dampfschitfes hingiebt und dann nach wenig Stunden
vor jene getreuen Nachbildungen der Denkmale des Südens tritt; ich
möchte sagen, dass man diesen Eindruck gerade hier um so stärker ern-
pfindet, als die Blüthen-Periode der Kölnischen Malerschule in manchen
Aensserlichkeiten eine verwandte Richtung mit dem Streben der gleich-
zeitigen italienischen Kunst verräth. Dass endlich so bedeutsame Leistun-
gen der Vorzeit, wenn sie vollständig und unbehindert dem Leben der
Gegenwart gegenübertreten werden, auch auf das heutige künstlerische
Streben einen namhaften und gewiss erhebenden Eindruck hervorbringen
müssen, scheint in der Natur der Sache zu liegen.