Die
ößexltlichs
Museen von
und
Köln
Düsseldcif.
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schung noch ein weites Feld dar, welches, bisher nur wenig angebaut, sehr
erfreuliche Resultate für die Anschauung der Vaterländischen Geschichte
hoffen lässt.
Köln hat das Glück gehabt, dass bis jetzt der gewiss überwiegende
Theil seiner alten Kunstschätze in den heimischen Mauern zurückgeblieben
ist, während anderwärts nur zu häufig das, was die Stapelplätze deutscher
Malerei besessen, nach allen lliinmelsgegenden hin ZCTSWCM wurde; in
solchem Betracht bietet z. B. Nürnberg ein leider nur zu bezeichnendes
Gegenbild dar. Als ein ganz besonders günstiges Ereigniss ist es hervor-
zuheben, dass eine der umfassendsten Kunstsammlungen Kölns, diejenige,
die von Wallraf mit unermüdlichem Eifer zusammengebracht wurde,
durch den hochherzigen Sinn ihres ehemaligen Besitzers der Stadt als öiient-
liehes Eigenthum (als städtisches Museum) verblieben, dass sie solcherge-
stalt vor Entführung oder Zerstreuung geschützt und dass in ihr ein Stamm
gewonnen ist, mit dem sich in Zukunft, falls das edle Beispiel ihres Grün-
ders weiteren Anklang finden sollte, noch manches Andere von den reichen
Privat-Besitzthümern Kölns vereinigen dürfte. Die Wallrafsche Sammlung
bildet ein Lokal-Museum, dergleichen was eben die lokale Bedeutung
anbetrifft sonst nur einzelne italienische Städte aufzuweisen haben. Aus-
ser den Gemälden besitzt dasselbe auch eine namhafte Anzahl von Sculp-
tiiren, von Architekturstücken, von künstlerisch ausgebildeten Prachtgerä-
then u. dgl. m.
Der grosse Umfang und die grosse Bedeutung des Wallrafschen Mu-
seums sind für jetzt freilich nur mehr zu ahnen als mit genauer Bestimmt-
heit anzugeben. Das Lokal, in welchem sich die Sammlung betindet, reicht
bei weitem nicht hin, um alles iiVerthvolle nur einigermaasseii genügend
zur Anschauung zu bringen; überhaupt will dasselbe der Würde einer
Stadt, wie Köln, nicht eben ganz angemessen erscheinen, und selbst für das
erste Bedingniss einer baulichen Sicherheit dürfte Manches zu wünschen
sein. Von dcn Gemälden der Sammlung ist nur ein Theil in den öilent-
lich zugänglichen Räumen aufgehängt; eine schier uuübersehliche Menge
findet sich in Konidoren und hemisen übereinandergehäuft, zum Theil den
Einflüssen des Wetters und dlirßhwßg denJelligen Beschädigungen ausgesetzt,
die nothwendig entstehen müssen, wenn man hier nur ein wenig zu räu-
men beginnt. In jenen oifentllßhßnnsalen sieht man allerdings eine bedeu-
tende Anzahl höchst schätlbafßl Stücke; aber auch in den übrigen Räumen
dürften noch die. werthvollsten Sachen verborggn sein. Bei einer nur flüch-
tigen Durchmusterung der KOIIIÖOTG- (das übrige Lokal machte eine solche
fast unmöglich) fand ich dasßlbßt wie namhafte Reihe von Bildern, die
für die Entwickelungsgesehichte der Kölner Schule das höchste Interesse
darbieten, so wie auch von solchen, die zu ihren anmuthigsten Blütlien ge-
zählt werden müssen. ich nenne nur ein Beispiel: ein unzweifelhaftes
Jngendwerk des Dombildmeisters, die heilige Ursula mit ihren Gefährtin._
nen vorstellcndi leider hat gerade dies Bild vielfache Beschädigungen er-
litten, aber auch so noch leuchtet die hohe ideale Schönheit desselben sieg-
reich hervor. Auf dem Hofe des Mufieums liegt der grössere Theil der in
vielfacher Hinsicht interessanten architektonischen Fragmente umher. Von
Gras und Kräutern überwachsen, ruhen hier die säinmtlichen Stücke der
viel besprochenen ehemallglf" Paphenpfofte (von Wallraf als Porta Paphia
benannt); das Thor ist erst in "Cuererzelt, da. es an seiner ursprünglichen
Stelle den Verkehr allzu Störend hemmtei abgebrochen worden; dasselbe