Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

Ein 
Correggio. 
Bild von 
Wir glauben im Interesse der Leser dieses Blattes zu handeln, wenn 
wir das ganze Schlusswort folgen lassen:  
„Die Beschreibung eines der zierlichsten und eigenthümlichsten Monumente 
des Mittelalters, welche in den vorliegenden Blättern enthalten ist, wird den 
Freunden alter Kunst hoffentlich nicht unwillkommen sein. Die Herausgeber 
hätten dieselbe gern mit ausführlichen Rissen ausgestattet, deren vollständige 
Zeichnungen seit Jahren bereit liegen. Allein so lange sich nicht. wie in Eng- 
land bereits vor länger denn sechzig Jahren geschehen ist, Gesellschaften von 
Kunstfrennden zur würdigen Herausgabe vaterländischer Denkmals bilden, möch- 
ten ähnliche Unternehmungen Einzelner, wie bisher, nur mit bedeutendem Geld- 
verlnste endigen. Nun lassen zwar die Verhältnisse unseres Vaterlandes keine 
Beisteuern im englischen Maassstabe erwarten; auf Werke gleich der Archaeolo- 
gia britannica und so viele andere elegante Monographien werden wir wohl jeden- 
falls verzichten müssen. Jedoch bedarf es einerseits auch nicht solcher Pracht- 
werke, da einfache, genaue, aber möglichst ausführliche Risse dem wahren Zwecke 
förderlicher sind, als die schönsten, malerischen Ansichten; anderseits können 
auch die Deutschen mit wenigerem Gelde viel mehr ausrichten, als die Engländer 
mit ungleich grösseren Summen. Wie leicht es aber bei uns ist, mässige Bei- 
träge zu erhalten, wenn Mässiges, verbunden mit leisen Hoifnungen auf grösseren 
Gewinn, dafür gegeben wird, beweisen die vielen, in neuer Zeit entstandenen 
Kunstvereine. Sollte nun nicht auf ähnlichem Wege die Herausgabe unserer 
vaterländischen Ban-Denkmale in einer. wenn auch nur anständigen, dabei aber 
vollständigen Weise zu Stande zu bringen sein? Indern wir daran nicht zwei- 
feln, erlauben wir uns, folgenden Vorschlag zu machen: 
„Es bilde sich eine Gesellschaft von zweihundert Theilnehmern mit einem 
jährlichen Beitrage von fünf Thalern. Vorausgesetzt, dass die Aufnahmen und 
Risse unentgeltlich mitgetheilt würden, was wohl zu erwarten steht. da fast von 
jedem bedeutenden Bauwerke dergleichen vorhanden sind, und der Besitzer sie 
aus Liebe zur Sache und zur Verherrlichung des Denkmales gewiss gern leihen 
wird; so liessen sich für jene Summe fünfhundert Exemplare eines Werkes von 
zwanzig Blättern, in der Ausführung gleich dem Werke von Schmidt über die 
Liebfrauenkirche in Trier, im Format und Papier gleich dem Boissereelschen, 
nebst dem nötbigen Text beschaffen, von denen zweihundert an auswärtige 
Kunsthaudlnrlgen gegen ältere oder neuere ähnliche Werke vertauscht und hun- 
dert zur Bestreitung der Nebenkosten dem Buchhandel überlassen werden könn- 
ten. Von den übrigen zweihundert Exemplaren würde jeder Theilnehmer ein 
Werk erhalten, welches im Buchhandel mehr kostete, als sein Beitrag betrüge, 
ausserdem aber noch eines der eingetauschten zu verloosenden Werke von grös- 
serem oder minderem Werthe." 
„Sollte dieser Vorschlag nur einigen Anklang linden, so werden Lusttra- 
gende freundlichst gebeten, dies den Herausgebern kund zu thun; sie werden 
keine Mühe scheuen, eine gute Sache ins Leben einzuführen, und sie können 
dies um so zuversichtlicher versprechen, als ihnen nicht nur viele Risse höchst 
bedeutender Gebäude, z. B. der herrlichen Klosterkirche zu Laach, der Stifts- 
kirche zu Münster, der Niederbnrg zu Rüdesheim, zu Gebote stehen, sondern 
auch von Freunden ähnliche Aufnahmen zugesichert worden sind, so dass ein 
Vorrath für mehrere Jahre bereits vorhanden ist." 
Ein 
Bild 
Correggio. 
VOD 
im 
Berlin , 
Juni 
1838. 
1838, 
(Kunstblatt, 
in 
Kürzlich hat hier ein Originalgemälde Corregids, von dessen Existenz 
Berlin seither nichts bekannt war, unter den Künstlern und Kunsffrexln-
	        
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