es im neunten Jahrhundert (882, durch die Normannen) zu erdulden hatte.
flllfgßführt sei. Dass in jener Zeit noch durchaus antike Bildung vorherrscht,
1st jetzt wohl zur Genüge erwiesen; und in der That scheint die rohe Ein-
fachheit der Gesimsformationen, welche an der Porta durchgehend gefun-
den werden sie bestehen überall nur aus schmaler Platte und schräger
Schmiege, und auch die Kapitale und Basen der Säulen sind auf dieselbe
Weise gebildet fast besser mit den letzten Nachklängen antiken Geistes,
als mit einem Prachtbau der Constantinischen Zeit übereinzustimmen.
Auch fehlt es nicht an Zeugnissen, dass in jener späteren Zeit noch
Bauwerke von ähnlich grossartiger Anlage aufgeführt wurden. Wyttenbach
selbst (a. a. 0. S. 18, Anm.) bringt ein solches bei, indem er der grossen
Burg erwähnt, welche Erzbischof Nicetius eben in jener Gegend erbauen
liess, und welche Venantius Fortunatus (Carmen de Castello NicetiiArqhiep.
Treu. super Mosellam) mit folgenden Worten beschreibt: „Den Berg um-
giebt, Felder einschliessend, eine Mauer mit dreissig Thürmen, die sich
bis zur Mosel hinabzicht. Auf dem Gipfel des Berges strahlt das Schloss,
ein anderer Berg, dem ersten aufgelastet. Drei Stockwerke hoch schwebt
es erhaben auf marmornen Säulen und schaut auf des Flusses Schitleu etc.
Wichtiger noch scheint mir eine Notiz, welche Quednow (S. 32) beibringt.
Er berichtet nämlich, dass vor nunmehr etwa zwanzig Jahren eine Auf.
grabung an der Hauptfronte der Porta (an den Thoren) veranstaltet wurde,
bei welcher man auf den ursprünglichen, fünf Fuss unter der jetzigen
Oberfläche liegenden Fussbodcn hiuabging. (Woraus dieser bestand, sagt
Quednow nicht.) Zwischen diesem Boden aber und dem gegenwärtigen in
der Mitte fand sich noch ein andrer, aus grossen Kalksteinplatten zusam-
mengesetzter und gut erhaltener Fussboden. Dieser gehört mithin einer
zweiten Periode der Benutzung des Thores an. Da solche Ueberhöhungen
des ursprünglichen Pflasters aber grossen Zerstörungen, welche den Boden
rings mit Schutt und Trümmern überhäuft, ihren Ursprung zu verdanken
pflegen, da hier eben nur Eines Pflasters und keiner weiteren auffallenden
Schicht zwischen dem heutigen und dem ursprünglichen Boden erwähnt
wird, da die Benutzung des Thores als eines solchen überhaupt nur bis
zum Jahr 1035, in welchem dasselbe zur Kirche umgewandelt wurde,
reicht: so dürfte man vielleicht nicht ganz ohne Grund annehmen, dass
dieses Ptlaster erst in Folge jener Zerstörung Triers durch die Normannen
(882) entstanden ist, und dass, wäre die Porta bereits vor den Zerstörun-
gen des fünften Jahrhunderts erbaut gewesen, auch in Folge dieser letzte-
rcn die Spuren besonders überhöhter Fussbödeu hätten erscheinen müssen,
wie solches anderweitig, besonders in Frankreich, bei den Zerstörungen
jener Jahrhunderte förmlich als Regel beobachtet ist. Doch wäre es vor-
eilig, wollte man gegenwärtig bereits solche Schlüsse als gesichert, anneh-
men. Vielmehr dürfte es vorerst dringend nöthig sein, noch einmal Auf-
grabungen des Terrains um die Porta Nigra und in derselben zu veran-
stalten, und-zu untersuchen, 0b vielleicht ausser jenem Zwischenpflaster
noch andere Erd- oder Schuttschichten zu unterscheiden sind, und ob diese
vielleicht ein bestimmteres Resultat gewähren. Hierauf scheint man bei jener
Aufgrabllllg Wenig geachtet zu habßll, fand es überhaupt auch wohl über-
qüssig, da man, wie es scheint, von vornherein von jenem mythischen,
griechisch-etruskischen Ursprünge der Porta überzeugt war-
Ein zweites, nicht minder eigenthümliches Interesse gewährt die Per-m
Nigra der Baugeschichtc des Mittelalters durch ihre Umwandlung in eine