Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 2)

Die 
Nigra zu 
Porta 
Trier. 
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Die 
Porta. 
Nigra 
ZU 
Trier. 
Ich habe über die kunsthistorische 
denkmals eine Streitfrage angeregt und 
im Folgenden zusammenzustellen. 
Stellung dieses merkwürdigen Bau- 
erlaube mir. einiges dahin Gehörige 
(Kunstblatt, 1 840, 
Nro. 
Unstreitig das merkwürdigste unter den ältesten Baudenkmalen von 
Trier ist die Porta Nigra; die besondre Weise, in der sie angelegt und 
aufgeführt ist, giebt ihr einen ganz eigenthümlichen Werth unter Allem, 
was von Werken römischen Styles auf unsere Zeit gekommen ist. Aus der 
ganzen Einrichtung des Baues scheint sich deutlich zu ergeben, dass der- 
selbe die Zwecke eines Thor-es mit denen einer Art kleiner Citadelle 
(Porta mit einem Propugnaculum) verband; die thurrnartigen Vorbauten 
der Seitenflügel und die bedeckten Gänge über den äusseren und über den 
inneren Thoren dienten ohne Zweifel zur Vertheidigung des Einganges, der 
kleine Hof in der Mitte zu den Rüstungen u. dgl., das Innere der Flügel- 
gebäude zur Wohnung der Soldaten. Die von Hirt (in seiner Geschichte 
der Baukunst bei den Alten) ausgesprochene Ansicht, dass das Gebäude 
zugleich als Prätorium oder als Wohnung dessen, dem der Oberbefehl 
über die Festungstruppen anvertraut war, gedient habe, scheint ziemlich 
willkürlich und selbst unpassend; eben so die Meinung Derer, welche der 
Porta einen griechisch-etruskischen Ursprung zutheileu, dass sie nämlich 
zugleich zu Volksversammlungen bestimmt gewesen sei. 
Ueber die Erbauungszeit der Porta sind mancherlei, zum Theil sehr 
sonderbare Ansichten aufgestellt worden. Die Einen, besonders Quednow l), 
geben ihr, wie eben angedeutet, einen griechischen Ursprung (sie sei durch 
Griechen, die nach dem peloponnesischen Kriege bis hieher ausgewandert, 
aufgeführt worden); die Andern wollen, dass sie von Etruskern  von 
einer Abzweigung jener Etrusker, die vor den Galliern nach Rhätien tlüch- 
ißlen   erbaut sei. Diese etruskische Abkunft hatte Wyttenbach früher 
verfochten; in seinen rNeuen Forschungen über die römischen architektoni- 
schen Alterthümer im Moselthale von 'l'rier" hat er indess diese Meinung 
zurückgenommen und ihre Erbauung Kaiser Constantin dem Grossen zuge- 
schrieben, durch den (zufolge einer Rede des Panegyrikers Eumenius) die 
Wiederherstellung Triers erfolgt und namentlich die ganze Mauerumgebung 
des Ortes erneut war. Auch Hirt setzt die Erbauung der Porta in die Con- 
stantinische Periode; und allerdings kann es für den, der nur einigermaas- 
sen mit den- Formen der antiken Kunst bekannt ist, kein Zweifel sein, 
dass an ihr der Charakter spätrömischer Kunst rnit Entschiedenheit sich 
ausspricht. 
Indess Scheint es m1? llöfllig, wenn man bei Wyttenbachs und Hirtls 
Ansicht verharren will, dass diese noch gegen einen Zweifel von andrer 
Seite gesichert werde; es dürfte nämlich in Frage kommen, ob die Porta 
nicht vielleicht IIQCh Später, ZIIY Zeit der fränkischen Herrschaft, zwischen 
den Verwüstungen. Wßlßllß Trier im fünften Jahrhundert, und denen, welche 
Beschreibung der 
Alterthümer von 
Trier, 
etc.
	        
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