Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 1)

Studien in 
deutschen Bibliotheken. 
späterer Zeit vorkommt. Sie sind vielmehr lediglich aus einer so genialen 
Laune, aus einem so wahrhaft klassischen Humor  der sich nach ernster, 
anhaltender Beschäftigung mit dem Heiligen und tiefsinnig Tragischen ge- 
legentlich einmal Luft machen muss und also nur sein selbst 'willen exi- 
stirt  hervorgegangen und, wenn auch leicht, doch mit einer solchen 
Wahrheit und Lebendigkeit, mit einem (für jene Zeit höchst merkwürdigen) 
so bestimmten und so mannigfaeh wechselnden Ausdruck in den Köpfen 
ausgeführt, dass mir bis jetzt nirgend Bildungen ähnlicher Art vorgekom- 
mcn sind, die diesen an die Seite gesetzt zu werden verdienten. Es sind 
fast nirgend menschlich historische Darstellungen, selten auch wirklich 
vorhandene Thiergestalten; von jenen kommt nur ein Goliath und David 
vor, unter diesen nenne ich einen Hund, der. einen Dudelsack zwischen 
den Vorderpfoten, einem Häslein zum "Tanz aufspielt; zumeist sind es eigen- 
thümliche, chimärisch zusammengesetzte Thierbildnngen, in der Regel mit 
dem Kopf oder mit dem ganzen Oberleibe eines Menschen versehen. In 
dieser höchst ungezwunge- 
nen, ich möchte sagen: 
„ "y natürlichen Zusammensetz- 
Ö; TX, Enlg, {lie nui inBgeävissen 
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  n, ihres Gleichen findet, zäigt 
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 l thüme einander e enüber 
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fb, Jvpä i" 7x  j Y K der anglotzen, sich unterhal- 
  XÜ? "um ten, den Hof machen, sich 
 zanken und schimpfen und 
X , dann wieder höchst vornehm 
i   auseirlrlander gehen und einer 
  veräc tlich auf den anderen 
j l  J  zurückblicken. Ich wieder- 
j) i, hole es, dass der Reiz die- 
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i, l X  was sonst so selten vor- 
 j kommt, nirgend durch etwas 
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Nach godes geburten dusent jar  
Darzu (CCO)'dru und achtzig als eyn har. 
Pergamenthandschrift mit Bildern auf Gold- oder Tapetengrund. Die Bil- 
der sind Ziemlich roh gearbeitet; die Figuren mit der weichen langfaltigen
	        
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