Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 1)

Bildende Kunst. 
Mittelalter. 
Prachtgeräthe. 
Kirchl. 
779 
reiche Dekoration zu den schönsten Zierden der Stadt gehört wie ihnen 
denn auch nur wenig Festungsthore, selbst nicht die sehr befyfjhmten von 
Verona, an Schönheit voranstehen dürften. 
Endlich hat das heitere Leben der Gegenwart im Fache der bürger_ 
liehen Baukunst wiederum tüchtige und erfreuliche Bauwerke erstehen ma- 
chen. Das Rathhaus zu Colberg, das PackhofsPGebälldß Ilnd die Börse 
zu Stettin, sowie mancherlei andre Bauanlagen bezeugen es, dass man 
aufs Neue, dem Sinn der Vorfahren gleich, das Bedürfniss einer würdigen 
Gestaltung des öffentlichen Lebens empfunden hat. 
ZWEITER 
HAUPTABSCHNITT. 
BILDENDE 
KUNST. 
WERKE 
MITTELALTERLICHER 
ZEIT. 
In der bildenden Kunst von Pommern finden wir im Allgemeinen, wie 
dies bereits in der Einleitung angedeutet wurde, das Element der Sculptur 
vorherrschend. Das Element der Malerei erscheint als ein untergeordnetes, 
indem es zumeist nur zur grösseren Belebung oder zum anderweitigen 
Schmucke bildnerischer Werke in Anwendung kommt. Von selbständigen 
Werken der Malerei ist nicht sonderlich Vieles namhaft zu machen. Es 
scheint somit am zwveckmässigsten, den gegenseitigen Bezug, der hier zwi- 
schen beiden Gattungen der Kunst obwaltet, nicht. aufzulösen, den Ent- 
wickelungsgang beider Gattungen nicht gesondert zu betrachten. Ebenso- 
wenig ist es vortheilhaft, die Arbeiten der ornamentalen Kunst als eine be- 
sondere Gattung hinzustellen, indem grossen Theils iigürliche Darstellun- 
gen mit ihnen verwebt sind und indem umgekehrt die bildnerisehen Werke 
in der Regel einen bedeutenden Reichthum Ornamentaler Zierden enthalten. 
Die nöthige Uebersicht zu erleichtern, werden sich die Arbeiten, von denen 
jetztßericht zu erstatten ist, je nach ihrer Bestimmung, nach ihrem Mate- 
rial, nach ihrer sonstigen Beschaffenheit, in einzelne Gruppen zusammen- 
stellen und in deren Folge dieallgemeinen Verhältnisse des Entwickelnngs- 
ganges nachweisen lassen. 
Kirchliche 
Prachtgeräthe. 
Ich beginne diese Uebersicht mit Betrachtung derjenigen kirchlichen 
Praghtgeräthe, die sich im Dome zu Cammin, als Erinnerungszeichen 
an den ehemaligen Glanz des bischöflichen Sitzes, erhalten haben. Sie sind 
zum Theil beträchtlich alt, einer Zeit angehörig, in welcher in Pommern 
noch nicht die künstlerischen Werkstätten, die zu ihrer Beschaffung nöthig 
waren, vorhanden sein konnten. Sie dürfen somit zum 'l'heil nicht als
	        
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