Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 1)

Ausserkirchliche Architektur. 
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moderner, indem den ethischen Rosetten schon z   
im Style der italienisclfen Kunst gegeben, ihnen auucxhl fitldiaildnäänizäinlätrdnung 
wer]; beigemischt ist. Das Innere dieses Gebäudes hat eine mädes llaster- 
Praehttreppe, die aber, wie es scheint, mit dem Gebäude lernhbaroqke 
Aehnlich ist auch der Giebel des Rathhauses zu Oamminl vmgijßf an I." 
Uebrigen reiner mittelalterliche Formen zeigt, ' ' das 1m 
Auffallend war es mir, in ganz Pommern fast gar keine älterenW 
gebäude, an denen sich die vorherrschende Form des Holzbaues Ohn- 
hätte,  wie solche z. B. in zierlichster Durchbildung in den auf dergfqzelgt 
seitc des Harzes belegenen Städten häufig vorkommen,  zu finden 0:3- 
festem und dauerhaftem Material für solche Zwecke ist, wenigstens in viel n 
Gegenden von Pommern, kein Mangel und war es früher gewiss uns]? 
weniger. Auch würde sich , da aus den Verwüstungen der späteren Jahr- 
hunderte doch so zahlreiche Steinhäuscr gerettet sind, gewiss zugleich 
manch ein Holzgebäude erhalten haben, wären dergleichen in grösserel. 
Anzahl vorhanden gewesen. Vielleicht ist die Fabrikation des Zieeelsreines 
so allgemein verbreitet und dadurch so wohlfeil gewesen, dass bdies Ma- 
terial den scheinbar wohlfeileren Holzbau ganz verdrängte; vielleicht auch 
fand der kräftige, stolze Geist des pommerschen Bürgerthums selbst den 
Schein eines festeren Materials an der Stirn des häuslichen Eigenthums für 
angemessener. Ich wüsste nur ein Paar sehr geringe Beispiele eines eini er- 
maassen ausgebildeten Holzbaues zu nennen. Dahin gehört ein kläne 
Gebäude, in der kleinen Papenstrasse zu Stettin, an dessen Ober csch s 
die freiliegcnden Balken einige rohe spätgotlnische Zierden trageng D 058 
entsinne ich mich eines Hauses der Art in Pyritz, das aber schon  
siebzehnten Jahrhundert angehören dürfte, und eines andern  f n im] 
nicht irre  in Anclam. a s Ich 
Während der gothische Baustyl sich, wie wir am Schloss zu Uecker- 
rnünde ein sicheres Beispiel haben, bis gegen die Mitte des sechzehnten 
Jahrhunderts, vielleicht auch noch länger, in Pommern erhielt, tritt uns 
an einem andern Schlossbau  ÖBIWÖIIZ. u. Hin  ein nicht minder 
Sicheres Zeugniss entgegen, dass gleichzeitig, schon in der ersten Hälfte, 
des sechzehnten Jahrhunderts, der italienische Baustyl in reiner Aus- 
bildung zur Anwendung gekommen sei. Dies Verhältniss darf jedoch 
nicht weiter befremden, da es sich hier nicht um die organische Entwicke- 
lung eines Baustyles aus dem. andern handelt, de es vielmehr natürlich 
ist, dass der aus der Fremde eingetuhrte Baustyl nicht mit einem Schlage 
die heimischen Schulen umwandeln, das Band der Ueberlieferung nicht 
plötzlich zerreissen konnte. Doch bewahrt das Stettiner Schloss auch noch 
höchst interessante Theilc, welche der letzten Entwickelungszeit der 
heimischen Bauweise angehören iind dieselbe wiederum in neuer Eigen- 
thümlichkeit zeigen. Herzog Bogislav Ä. hatte nämlich, nachdem el- im 
J. 1503 die Bürgerschaft Stettins gezwungen, ihm die Hälfte des Altböter- 
berges abzutreten, an dieser, der südlichen Seite des Schlosses einen pracht- 
vollen Flügel erbaut  den man auf alten Abbildungen niit einer Reihe 
VOD 
 Kantzow, 
Kosegarteu, 
herausgegeben .v0n Böhmgr, S. 152. Pomerania, herausgegeben 
1], S. 283. Mwräl, Ill, b. 496. Friedeboru, I, S. 137.
	        
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