Pfeilerpaare, die im Inneren der Kirche zunächst der Thurmhalle stehen,
die gewöhnliche einfach achteckigt: Form und die Schwibbögen über ihnen
die in der späteren Zeit gfßwohnhQhß Blldlmg (llldfm Ihre Seitenflächen nur
durch "geradlinige Einschnitte gegliedert sind). Die darauf folgenden pfei_
ler aber sind viereckig, mit abgetalzten Ecken, und beträchtlich breit; diese
'möchte ich als einem früheren Bau angehörig betrachten. Dafür scheinen
auch noch andre Umstände zu sprechen. Sämmtliche Räume der Kirche
nämlich sind mit Sterngewölben bedeckt, die auf Oonsolen, welche ver_
schiedengestaltete menschliche Köpfe bilden, aufsetzen; mit den viereckigen
Pfeilern aber stehen diese Consolen nicht in recht harmonischer Verbin-
dung (namentlich nicht mit den Pfeilern zu den Seiten des Altares, an denen
besondre Gurtträger heraustreten), während sie dagegen zu den achteckigen
Pfeilern sehr wohl stimmen. So dürfte man wohl annehmen, dass die G9-
wölbe dem im J. 1408 begonnenen Neubau angehören. Sodann haben die
Fensler, welche den breiteren Pfeilern entsprechen, eine geschmackvolle
Gliederung, welche der besseren Zeit des vierzehnten Jahrhunderts ver-
wandt ist, während die Fenster an den westlichen Theilen sehr einfach
erscheinen, Doch gestehe ich, dass es mir zweifelhaft ist, ob nicht mit
den älteren Theilen der Kirche noch manche anderweitige Veränderungen
vorgenommen sind. Die an ihnen lteraustretenden Strebepfciler, welche
eine eigenthümliche Gliederung (denen am (lhor der Stargarder Marien-
kirche ähnlich) zeigen, schelnen eher 111 das funfzehnte
Jahrhundert als in eine frühere Zeit zu gehören; aber es
sind die freieren dekorireuden Theile, welche sie ur-
sprünglich hatten, nicht mehr vorhanden, so dass es
i schwer hält, zu einer bestimmten Entscheidung zu gelnn-
gen. iYas Haupt-lnteresse,welches die Johanniskirche
ß ß der kunsthistorischen Forschung darbietet, beruht in der
J äusseren Dekoration ihres Thurmes, die man unbezwei-
m felt dem Anfange des funfzehnten Jahrhunderts zuschrei-
ben muss. Der Thurm steigt einfach in viereckiger Masse
empor. Somit fehlt ihm allerdings eine lebendige Ent-
wickelung; indem er aber ein schlankes Verhältniss hat
und ursprünglich ohne Zweifel mit einer pyramidaien
Spitze von entsprechender Höhe gekrönt war, kann man
diese Anlage nicht gerade als eine unschöne bezeichnen_
Sodann ist auf seinen Wandtlächen eine reiche Deko-
ration angeordnet, die zur Belebung der Masse günstig
x wirkt. Jede Seite nämlich hat drei hohe, sehr schlanke
i Fcnsterblenden denen zwar der anderweitig vor.
I kommende Rosettenschmuck fehlt, die aber durch so
wohlgeordnetes und so schön und "klar gegliedertes
Stabwerk ausgefüllt werden, dass sie nur einen sehr
wohlthuenden Eindruck hervorbringen. Doch ist zu be-
merken, dass bei diesen Fensterblenden nur die Haupt-
O Umfassung spitzbogig gebildet ist, während zur Ver-
ß bindung der einzelnen Stäbe bereits Halbkreisbögen,
selbst flache Bögen beide Formen aber nicht im
t Widerspruch gegen den Organismus des Ganzen an-
. gewandt sind. Leider fehlt dem Thurme gegenwärtig
[um
nicht nur die Spitze, sondern es ist an ihm auch, wie