Kirchliche
Architektur.
Gothischar
Styl
des
Jahrhunderts.
745
k) "Anno xiiijc vnd lxxvyiij (14_73)_ Yvßfät ÖC tliorne effte scherwerck
gerichtete (wessel, a. a. O. Lebereinstimmend damit das Mspt. unter den
Charisianis. Berckmann, S. 9, giebt dagegen an, die Spitze sei im Jahre
1482 erichtet werden.)
äe Beschädigungen, welche die Kirche in den achtziger Jgnn-en des
vierzehnten Jahrhunderts erlitten, müssen sehr bedeutend gewesen sein.
Spricht Nachricht n) einfach vom Einsturz des Chores, so nennt die, min-
destens eben so glaubwürdige Nachricht c), deren abweichende Jahreszahl
ohne weiteres Gewicht zu sein scheint, Kirche und Chor zusammen, und
Nachricht b) erwähnt Elläddltüftäklltäill des Einstuäzes lies '11; hurmeS, flfßililglidin
d, an sie wört ic ass seir omisc eii nsc annng, a s 0 er
Tflirniifieliilbe? die Kirche weggeflogen sei und den Chor allein eingeschlagen
habe" Nachriched) scheint die Abweichungen, die sich unter den vorge-
nannten Traditionen findentauf bestimmte und sichere Weise zu erklären;
es wurde aber, falls diese Nachricht die vollständig richtige ist, ein zwei-
maliger Einsturz das Gebäude unbedenklich 11]. solchem Maasse beschädigt
haben, dass eine blosse Restauration gewiss kein Werk,_ welches eine Reihe
von Jahrhunderten zu überdauern vermogend war, geliefert haben könnte.
Diese Nachricht giebt somit wenigstens sehr erhebliche Zweifel an die Hand,
ob das vorhandene Gebäude in seinen Haupttheilen das aus jenen Verwü-
stungen gerettete sei. lndess muss man doch für die nächsten Jahrzehnte
das eingestürzte Gebäude oder einen Theil desselben nothdürftig wieder-
hergestellt haben, nicht weil sich in der That einige mit eisernen Bändern
umgebene Chorpfeiler vorfinden und weil Nachricht b) und c) auf diesemen
hindeuten (denn es ist wohl zu bemerken, dass sich beide Nachrichten zur
Bestätigung des Factums auf diese Pfeiler berufen, sich somit geradehin
als blosse Traditionen zu erkennen geben), sondern weil man, laut Nach-
richt e), iin J. 1411 ein Uhrwerk in der Kirche aufhing, die Kirche also
im Gebrauch sein musste. Dann beginnt, im J. 1416, die Arbeit die
Fundamente des neuen 'i'hurines, dessen Mauerwcrk, zufolgedhachrilchtd),
im J. 1473 vollendet wurde. Sieben und fünfzig Jahre hätte emnütri eine
Stadt, im blühendsten Zustande ihrer Macht. gebraucht, um einen einzigen
Thurm zu bauen! Von Unterbrechungen oder- Verzögerungen des Baues
wird Nichts gemeldet, die politischen Verhältnisse in diesem Zcitrauine
waren iin Allgemeinen so günstig,_dass die ölientliclien Unternehmungen
wohl nur in einzelnen Fällen für die kürzeste Frist stocken konnten; nicht
aber ist es denkbar, dass man s]? äusserst langsam an dem del: Ehre der
Stadt ewidnieteii Werke vorgesc ritten sei, wäre dasselbe nic t von un-
wleichgoüjssel-er Ausdehnung gewesen, hätte es nicht eben mehr als den
älgsseuöThurmbnll betroffen. In der That können wir uns die lange Frist
von 57 Jahren nicht füglich anders erklären, als indem wir annehmen.
dass man gleichzeitig auch die morschen Reste der lxirohe, die aus Jenen
Verwüstungen etwa gerettet sein mochten, durch ein neues, init der kolos-
Sälen Thurmmnnge übereinstimmendes Gebäude ersetzte. Dass in. dcn_obi-
gen Nachrichten ausdrücklich nur_ des Thurmbatres gedacht wird, wider-
spricht dem auf keine Weise; es sind eben nur die Notizen über den An-
fang und über das Ende des Gesamintwerkes: mit dein lrnnrlanicnte des
qwmrmes wird man begonnenhhancln und mlÄ ilerrn Pan tdcs (Äberen lliuJm-
g. man iiatüric sciiesscn. uc inre sie eine ausri-
näälästsusdrncklich vom Bau der Kirche, als jcnerTZeit. znigchörig.
Spricht Stümingnn ein Zcitgcnoss von Bcrcltniann und Yi esse]. hat nein-