Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 1)

Kirchliche 
Architektur. 
Gothischer Styl 
des 
Jahrhunderts. 
731 
daS oberste Zwischen- 
K K äeschossirdurch Reihen 
 t x einer ensterblenden 
12-  _ gifschmlfßkt, die aber 
E"  ,11  nicht 1m Spitzbogen, 
   t jonfeige Takten- 
 a";   n"?   . s lsc r 1e spätere 
  137i Io  .5 t, äl. Ä Zeit, im Halbkreisbo- 
    2 ä gen überwöllbt sind. 
   Ueberhaupt so eint die- 
x       1x Tit ? ser ganze Zwischenbau 
5   1 mit den Rundthürm- 
 ä ; 1'   gll?" KfIQX  ' chen, der sich so be- 
i?   9   deutend von den kirch- 
7 X 1' 7.  l K. lichen Eigenthümlich- 
    ltf; keiten entfernt und die 
Anlage von Bauwerken 
eines kriegerischen Zweckes nachahmt, schon an sich ein jüngeres Alter 
zu bezeichnen. Dann folgt der schlanke achteckige Oberbau des Thurmes 
in zwei Geschossen, die durch ein Rosettenfries geschieden werden und 
deren Fensterblenden mit sehr brillanten Rosetten von schwarzglasirtem 
Steine (128.) geschmückt sind. Den Schluss des Ganzen macht eine hohe, 
phantastisch geformte Kup- 
pelspitze, die aus moderner 
4 "T? Zeit herrührt, die aber, bei 
 der eigenthümlichen Ge- 
Ä  m staltung des Thurmes. 
1  nicht eben zu seiner Ver- 
m Ü   unzierung dient, wie es an- 
    derweitig bei solchen Kup- 
ü Ü e pelspitzen oft genug der 
 Fall ist. Uebrigens muss 
  hinzugefügt werden, dass 
ß,  ä der gesammte Thurmbau 
f  ü mit Ausnahme der Spitze, 
(J seinem Style {nach auch 
k"   ßß Ü nicht eben namhaft später 
ab) ä 9d sein kann, als oben ange- 
,  geben wurde. Zwar wird 
von einem zweimaligen, 
durch Orkane veranlassten 
 Sturz des Thurmes in spä- 
terer Zeit, in den Jahren 1515 und 1650, berichtet, durch den auch die 
Kirche zu beiden Malen sehr beschädigt worden sei 1). 'Beide Fälle können 
indess wohl nur das Gemäuer, welches sich etwa noch über den beiden 
vorhandenen achteckigen Geschossen erhob (der Thurm soll ursprünglich 
übermässig hoch gewesen) sein) und die darüber befindlich gewesenen älte- 
ren S itzen betrotien ha en.  
 Petrikirche zu Wolgast ist ein Gebäude, in welchem sich der 
Bied. 
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