Kirchliche Architektur.
Gothischer Styl
des
14. Jahrhunderts.
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y , , gflrmuclöder Rosetten von gebranntem
f' 9111- 19 ganze Thurmanl e steht
ß" Ä" solcher Gestalt mit dem, in änfachen
I 1' l I] Massen aufgeführtem Aeusseren des
[X A all] K1rchenbaues 111 guter Harmonie.
' j _ , Beträchtlich später als die Nikolai-
IX" 13 kirghte erscheänit) d; Äafkobtiikirche
I Fünfmal wieder- Zll I3 Sllll l.l D 311g es vier-
a] zehnten Jahrhunderts wird zwar schon
1277, f, ß von dem Vorhandensein dieser Kirche
7a! l gesprochen; der gegenwärtige Bau kann
fl' ffß aber, seiner ganzen Beschaffenheit nach,
erst der späteren Zeit, vielleicht dem
Schlüsse des Jahrhunderts angehören. Die gesammte Ostseite der Kirche.
Mittel- und Seitenschiife in Einer Flucht, wird durch eine gerade Wand
abgeschlossen. Sechs Pfeiler scheiden auf jeder Seite das Mittelschitf von
den Seitenräumen; sie haben eine einfach achteckige Gestalt, nur an den
beiden Pfeilern zunächst dem Altar sind Halbsäulchen in die Ecken ein-
gelassen. An den Schwibbögen über den Pfeilern ist die Gliederung nur
durch geradlinige Einschnitte hervorgebracht (wie oben, 717, N0.
Diese nüchterne Detailbildung giebt einen Beleg für _d1e_1n Anspruch ge-
nommene spätere Zeit, ebenso auch die Höhenverhaltnrsse der inneren
Räume. Denn _während in der Nikolaikirche das schönste gegenseitige
Verhältniss zwischen dem Hauptraume des Mittelschiffes und den Neben-
raumen der Seitenschitle obwaltet, so zeigt sich hier das Streben, durch
Erhöhung der letzteren eine bedeutsamere Wirkung hervorzubringen, das
aber nur als ein Vcrkennen des reinen Styles, als eine Entartung zu
betrachten ist, und das nur eine Zwittergestalt zwischen den Kirchen
beider Gattungen zu Wege bringt. Dadurch wird denn auch die Licht-
ötfnung der Fenster in den oberen Wänden des Mittelschiifes unverhält-
nissmässig klein. Ja, es beginnt bei der Bildung dieser Fenster, nach
ihrer inneren Seite, bereits eine eigenthümliche, sehr unschöne Form, die
nur aus dem nüchternsten Handwerkssinne hervorgegangen ist und die ich
in ihrer vollen Erscheinung als charakteristisch für die Zeit des funfzehnten
Jahrhunderts betrachten muss Indem nämlich der Bogen, der das
Fenster oberwärts schliesst, mit den Linien der Wand-
nische des Inneren parallel läuft indem aber das Fenster
Mmizil selbst schmaler ist als die Nische, so wird der Uebergang
aus den vertikalen Seiten des Fensters in den Bogen zu
einer gebrochenen Ecke, die den lebendigen Organismus
der Form geradehin aufhebt. Bei der Jakobikirche ist
l l diese Einrichtung insofern minder axüfallig, als die Licht-
l ölinung der Fenster eben nur im Einschluss jenes Bogens
M'- besteht, somit durichddhren luntetrenBdbsjchnißtäz jene; gle-
b 311g anderweitig e rngt sc ein. er er arien 1rc e
blochenc Ue erg 1- 1. unten) entwickelt sich diese Form in ihrer ganzen
von Stralsund (Ve g
unschönen Eigenthümllchkelt. D10 Thurmhalle der Jakobikirche 1st von
grossartiger Einrichtung. Ueber ihrem Mittelraume erhebt sich der Thurm
Zober,
die
Jakobiklrche zu Stralsund,
in
Sundine,
der
1331,