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Kunstgeschichte.
Pommersche
ausgezeichnet. Das Portal hat drei schlanke Säulen auf jeder
Seite, zwischen Pfeilerepken, über denen sich die reich gegliederten Halb-
kreisbögen erheben. Die Säulen haben zierlich geschmackvolle Blätter-
kapitäle in der Kelchform, sind in der Mitte mit fein gebildeten Ringen
umgeben und ruhen auf nicht minder Wohlgebildeten attischen Basen
an deren unteren Ecken sich die in der spätbyzantinischen Kunst gewöhn-
liche Blattverzierung findet. (Auch die, freilich viel schwereren Basen der
sehwarzglasirten Säulenschäfte an den Fenstern der Altarnische haben diese
Blattverzierung.) Die Bögen über der Thür sind zum Theil mit zierlich
byzantinischem Rankenwerk geschmückt. Diese, sowie die Säulenkapitäle,
sind aus Stucco gearbeitet. die Säulenbasen bestehen aus glasirtem Ziegel,
die Ringe dagegen aus einfach gebranntem Stein 1). Vor diesem Portal ist
eine Vorhalle aufgeführt worden, die in ihren Hauptformen ebenfalls noch
dem spätbyzantinischen Style entspricht. Das im Halbkreisbogen gebildete
Portal der Halle ist ausserhalb durch ein einfaches Säulchen umgeben; auch
im Innern ist die Halle in derselben Form gewölbt, und als Träger der
Gewölbgurte sind in den Ecken Säulchen angeordnet, durch welche sich
die _Säulen des im _vorigen besprochenen l-lauptportales der Kirche auf jeder
Seite um. zwei vermehren. Dass die Halle aber, trotz ihres scheinbar über-
einstimmenden Charakters,_ später ist als das Portal der Kirche, geht augen-
scheinlich aus dem Umstande hervor, dass der Ansatz ihres Gewölbes über
dem Portal in einem entschieden disharmonischen Verhältnisse zu dessen
äusseren Theilen (dem Eckpfeiler und der ersten Säule) steht, wasgewiss
nicht der Fall sein würde, wenn beides unter der Leitung ein und dessel-
1) Dass all diese feinen Formen gegenwärtig (l839), durch mehrhundert-
jährige Uebertiinchung, auf's Eckelhafteste entstellt sind, versteht sich- leider von
selbst; nur wenn man die letztere mit dem Messer fortschabt, erkennt man den
Sinn und Geist des edeln Meisters, durch den sie gefertigt wurden. (Seit Ab-
fassung des Obigen hat eine vollständig durchgreifende Restauration des Domes
statt gefunden.)