Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 1)

ximherlaufend, eine fabelhafte Geschichte dargestellt:  ein Priester steht Qdgf 
kniet anbetend vor einem Altar, auf dem Kelch und Hostie befindlich 
sind; hinter ihm steht ein Mönch, ein zweiter kniet anbetend hinter diesem; 
dem Priester gegenüber, dem Altar zugewandt, steht ein dritter Möuch, der 
ein Buch in der Hand hält; dann aber folgt die phantastisch frazzenhafte 
Figur des Teufels, der einen vierten Mönch an der Kapuze festhält; Geberde 
und Mienen des letzteren drücken das grösste Entsetzen aus. Diese Dar- 
stellung erinnert an ein Bild, das sich früher in der Kirche befunden 
haben soll, den Teufel vorstellend, der einen Mönch bei dem Halse ergriii"), 
beide aber, wie es scheint, an jenes Mährchen von dem Colbatzer Abte, 
1) Steinbrück, a. a. 0., S. 56.  Düßh Scheint ßS fßSl, als ob die Nach- 
richt von dem Bilde in der Kirche nur durch ein Versehen entstanden und nur 
die Eine Darstellung am Säulenkapitäl vorhanden gewesen sei. Wenigstens führt 
Hainhofer (Reise-Tagebuch vom J. 1617.) die Inschrift, die dem Gemälde zuge- 
schrieben wird, als dem Kapitäl zugehörig an, indem er (S. 89.) sagt: „In meines 
Herrn (des Herzogs Philipp III) Schlafkammer zu Colbatz noch observiert einen 
steinerin Pfeiler, in den der böse Gayst eingehawen, welcher einen Mönch bey 
der Kutten fasset, und darüber geschriben stehet: Redde rationem villicationiS 
tuae." (Bei Hainhofer, S. 85., iindet man auch die vollständige Inschrift, diß 
früher neben dem Altare der Kirche beündlich war, und die Steinbrück, u. a. 0.1 
nur zur Hälfte mittheilt.)
	        
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