Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 1)

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Pommersche 
Kunstgeschichte. 
geführte Altarnische beschlossen wird; endlich an den östlichen Wänden 
des Querschiffes (zu den Seiten des Chores) zwei kleine Altarnischen von 
ähnlicher Form. Hiervon sind aber nur einzelne Theile erhalten, nämlich 
die Wände des Quersehiffes und des Chores mit ihren Fenster- und Thür- 
Oeffnungen; der halbrunde Unterbau der grossen Altarnische, bis zu einer 
Höhe von etwa zwölf Friss über dem gegenwärtigen Boden des Chores, 
während der obere Theil dieser Altarnische gothisch, in dreiseitiger Form, 
gebildet ist; die (vermauerten) Einfassungen der kleinen Altarnischen an 
den östlichen Wänden des Quersehilles, während diese Nischen selbst ab- 
gerissen sind; die vier grossen, im Halbkreis geführten Schwibbögen, welche 
in der Durchschneidung von Querschiii" und Langschiif den Zusammenhalt 
des Gebäudes bilden, während alle Gewölbe in Chor und Querschitf spitz- 
bogig, in späterer gothischer Form erscheinen; der niedrige Zugang aus dem 
Querschitf in das nördliche Seitenschitf und der Untertheil des ersten Schilf- 
pfeilers an der Nordseite, während der ganze Bau des Langschitles und 
der Seitenschitfe  welche letzteren mit jenem gegenwärtig gleich hoch 
sind  ebenfalls in spätgothischer Form ausgeführt ist. (Das LangschiH 
wird von den Seitensehilfen durch zwei Reihen von je 4 achteckigen frei 
stehenden Pfeilern getrennt.) Endlich gehört zu den alten Bautheilen noch 
der Unterbau der Halle auf der Westseite der Kirche, wo gegenwärtig sich 
der Thurm erhebt, das Portal der Westseite und die südliche Giebelwand 
jener Halle. Aeltere und spätere Bautheile erscheinen also an dieser Kirche 
gemischt; auch an denjenigen Stellen, wo die älteren Theile vorherrschen. 
drängen sich die spätern gewaltsam ein. Eine durchgreifende Beschädigung 
des alten Baues muss hiezu "die Veranlassung gegeben haben. In der That 
finden wir eine solche in den Berichten der Chroniken angeführt, indem 
bemerkt wird, dass im Kloster zu Bergen im Jahre 1445 ein grosser Brand 
stattgefunden habe, durch den die Klostergebäude, die Kirche, das Städt- 
chen selbst grossen Schaden erlitten hätten 1]. Wir dürfen nicht zweifeln, 
(lass die gothischenTfheile der Kirche von Bergen dem nach diesem Brande 
erfolgten Neubau angehören, indem ihre rohe Form mit andern, dieser spä- 
ten Zeit angehörigen Gebäuden übereinstimmt. 
Was das Detail der byzantinischen Bau- 
xt i theile anbetrifft, so ist dasselbe in ziemlich 
1x t einfachen Formen gebildet, doch so, dass man 
 t an den verschiedenen charakteristischen Stel- 
r l len, der Gründungszeit der Kirche gemäss, die 
B ,Xi: f Motive spät-byzantinischer Architektur er- 
  kennt. Die grossen Schwibbögen in der Durch- 
5,! sohneidung von Quer- und Langschiff be- 
stehen aus einem breiten, starken Bande; sie 
werden von flach vorspringenden Wandpfei- 
. lern und Halbsäulen getragen. Die Kapitäle 
  der letztern  haben eine gewisse kelchar- 
 'I;Alg, tige Form, indem der Uebergang aus der halb- 
K  runden Säule zu der viereckigen Deckplatte 
  f, einfach durch einen schrägen Abschnitt der 
i Ecken hervorgebracht wird. Die Deckplatten 
 Grümbke, a.  S. 37.  
herausgvg. von Mohnike u. Zobßr, S. 
 Vgl. 
185. 
Stralsundische 
Berckmauns 
Chronik,
	        
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