Nachträgliche
Bemerkung.
Plan
Zllf
Einrichtung
einer
historischen
Gallerie.
Ein dritter Band sollte den Ku nsts chätzen der K önigliche n
Schlösser zu Berlin und Potsdam gewidmet sein. Was mir darüber
an Materialien aus jener Zeit vorliegt, ist nicht zur Veröffentlichung geeignet;
doch erlaube ich mir, hier eine Notiz über eine besondre Arbeit zu geben,
auf welche ich durch die künstlerische Umschau in den Schlössern geführt
wurde.
Durch eine Weisung, die mir aus dem Kabinet des hochseligen Königs
zuging, wurde ich veranlasst, zunächst den Bildnissen der Personen des
königlichen Hauses eine grössere Aufmerksamkeit zu widmen, als es ohne-
dies vielleicht geschehen wäre. Ich fand deren und andrer Bildnisse von
fürstlichen Personen und berühmten Männern eine überaus grosse Folge,
zum guten Theil zugleich Arbeiten von vorzüglichem künstlerischem Werthe.
Ich konnte mich gegen die seltene, besonders historische Bedeutung eines
solchen Materiales nicht verschliessen; je mehr ich mich mit demselben
vertraut zu machen suchte, um so lebendiger wurde in mir der Wunsch,
dass daraus eine eigenthümliche historische Gallerie gebildet werden möchte.
die Hoffnung, dass sich dies ohne allzu grosse Schwierigkeit werde ausführen
lassen. Zunächst schien es mir nöthig, eine möglichst genaue Uebersicht
des Vorhandenen aufzustellen. Zu diesem Behuf arbeitete ich, in historischer
und genealogischer Folge geordnet, ein „V er z ei c h ni ss der Bild e r un d
historischenDarstellungen (Gemälde, Zeichnungen und Sculp-
turen), welche sich in den Königlichen S chlösscrn und Palais
zu Berlin, zu. Schönhaus cn, zu Charlottenburg: zu und bei
Potsdam, zu Paretz, zu Schwedt, zu Königsberg in Pr_, sowie
im Gemälde-Vorrath befinden; nebst einem Anl1ange,ein Ver-
zeichniss der in den Königlichen Kunst-Sammlungen befind-
liehen Bildnisse und historischenDarstellungen enthaltend,"
aus. Das Verzeichniss umfasste im Ganzen 2367 Nummern und zerfiel in
folgende Unterabtheilungen: 1) Die Kurfürsten von Brandenburg und
die Könige von Preussen mit ihren Vorfahren, Seitenlinien und Nachkommen
(782 Nummern); 2) Römische, römisch-deutsche und österreichische Kaiser
(53 Nummern); 3) Die übrigen deutschen Fürstenhäuser (196 Nummern);
4) Fürstenhäuser ausserhalb Deutschlands (213 Nummern); 5) Per-
sonen in Diensten des kurbrandenburgischen und königl. preussischen Hauses
(323 Nummern); 6) Personen ohne dienstliche Beziehung der Art (137
Nummern); 7) Bildnisse unbekannter Personen, welche eine historische
Bedeutung zu haben scheinen (360 Nummern); 8) Historische Scenen,
allegorisch -historische Darstellungen und alterthümliche Prospecte (122
Nummern); Anhang (180 Nummern). Das Verzeichniss wurde dem
Könige zu Anfang des J. 1839 vorgelegt, und ich hatte, in Folge weiterer
Weisung, Gelegenheit, mich ausführlicher über die Bedeutung einer der-