Volltext: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte (Bd. 1)

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Schlosskirche 
Quedlil 
nburg etc. 
Kleinere 
Reliquienbehälter 
des 
späteren 
Mittelalters. 
Monstranzförmige Gefässe. Bei dem grösseren (lerserlben (N0. 3.) 
besteht der Behälter der Reliquien aus einem Straussenei. welches auf 
einem vergoldeten Fusse steht und mit einem sechseckigen vergoldeten 
Thürmchen, von gothiseher Form und ein kleines Crucifix tragend, ge- 
krönt ist.  Bei drei andern von geringerer Höhe (N0. 11., 12., 13.) sind 
die Reliquien in einem gläsernen oder krystallenen Behälter bewahrt und 
kleine Erlelsteine zum Schmuck angewandt. 
Runde Kapseln von Silber, zum Theil vergoldet; die Deckel theils 
ebenfalls von Silber, theils von Glas oder Perlmutter. Zwei von ihnen 
N0. 27. und 32., sind einfach in gothischer Weise ornamentirt, die letztere 
mit einem zwiefachen Deckel, von denen der äussere eine Herzform hat.  
Zwei andere, N0. 30. und 35., sind mit dem Bilde des Lammes geschmückt. 
welches auf dem letzteren von den vier Symbolen der Evangelisten um- 
geben ist. (Dies gehört, älter als die übrigen, der Zeit um das Jahr 1300 
an.) Auch mehrere der folgenden enthalten auf der einen Seite das Bild 
des Lammes.  Auf der Kapsel N0. 26. tindet sich das Bild des Gelireu- 
zigteu.  Auf der Kapsel No. 29. eine vorzügliche getriebene Darstellung. 
der Leichnam Christi in den Armen von Maria und Johannes; sie gehöf; 
ihrem Style nach, der Zeit um das Jahr 1400 an.  Die Kapseln N0. 23, 
und 24. Sind mit Sehnitzwerk in Perlmutter versehen. Das auf N0. 23. 
stellt die Dreieinigkeit, sehr sauber gearbeitet, im Style des vierzehnten 
Jahrhunderts dar; das auf N0. 24. die Geburt Christi im Style des funf- 
zehnten Jahrhunderts, aber von roherer Arbeit.  Die Kapsel N0. 31. hat 
eine gravirte Darstellung des Gekrenzigten zwischen Maria und Johannes, 
im Style des funfzehnten Jahrhunderts.  N0. 33. endlich ist mit einem 
kleinen, ziemlich rohen Miniaturbilde, den h. Christophorus darstellend. 
versehen, im Style der Zeit um das Jahr 1400.  
Kreuze von Silber, zumeist dem funfzehnten Jahrhundert angehörig. 
No. 21., wohl das älteste von ihnen, ist mit der erhaben aufgesetzten 111g,"- 
des I-Ieilandes versehen und mit Korallen an den Enden des Kreuzes be- 
setzt.  Bei den übrigen ist die Figur Christi nur en relief dargestellt und 
bei N0. 19. mit kleinen getriebenen, bei N0. 15., 17. und 20. mit gmvirgen 
Bildern umgeben.  N0. 18. enthält nur gravirte Figuren. 
Grosse 
Reliquienkasten 
des 
späteren 
Mittelalters. 
Es sind deren drei vorhanden, aus Holz gearbeitet, in der Form von 
gothisehen Kapellen (so dass das Dach den Deckel bildet), an den Wänden 
von den Reliefgestalten verschiedener Heiligen umgeben und gänzlich ver- 
goldet. An dem älteren derselben (N0  welcher dem Ende des vier- 
zehnten Jahrhunderts angehört, sind die Wände mit einer Bogenstellung 
von breiten Spitzbögen, unter denen die Heiligen stehen, umgeben; letztere 
in einem guten Style, nur von etwas kurzen Verhältnissen.  Der zweite 
Kasten (N0.  der Dimension nach der grösste, ist von einer ähnlichen 
Bogenstellung umgeben; doch sind es hier bereits Rundbögen mit spät- 
gothisehem Ornament und auf gewundenen Säulchen ruhend. Er gehört
	        
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